Somalia: 300 Seeleute in der Gewalt der Piraten

(c) EPA (Jason R. Zalasky/Navy photograph)
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Erneut haben Kriminelle vor den Küsten Somalias Boote mitsamt den Besatzungen in ihre Gewalt gebracht. Ein deutsches Kreuzfahrtschiff hat indes die Passagiere per Hubschrauber evakuiert.

Somalische Piraten haben zwei Schiffe mit 22 Fischern an Bord im Golf von Aden gekapert, wo in Kürze auch die Deutsche Marine ihren Einsatz gegen die Seeräuber beginnt.

Wie das jemenitische Innenministerium auf seiner Webseite mitteilte, attackierten die Piraten die Fischer am Mittwoch nahe der Hafenstadt Aden. Sieben Fischern sei mit einem kleinen Boot die Flucht gelungen, sie alarmierten auch die jemenitische Küstenwache. Den Angaben zufolge werden die 22 Fischer auf den gekaperten Schiffen als Geiseln gehalten.

Derzeit haben Piraten vor der somalischen Küste mehr als ein Dutzend Schiffe und rund 300 Seeleute in ihrer Gewalt, darunter den mit mehr als 30 Panzern beladenen ukrainischen Frachter "Faina".

Evakuierung auf der "MS Columbus"

Aus Angst vor Piratenüberfällen wurden am Mittwoch die Passagiere des Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiffes "MS Columbus" im Jemen von Bord gebracht. Das Schiff setzte seine Fahrt durch den Golf von Aden ohne die Passagiere fort. Sie sollen mit dem Flugzeug weiterreisen und am 13. Dezember im Oman wieder an Bord gehen.

Die deutsche Marine wird voraussichtlich Ende nächster Woche in ihren ersten internationalen Einsatz gegen Piraten gehen. Das deutsche Bundeskabinett hat die Beteiligung an der EU-Mission gebilligt. Jetzt muss noch der Bundestag zustimmen.

Auch international wird weiter über das Vorgehen gegen Piraten beraten: In Nairobi treffen sich an diesem Donnerstag Regierungsvertreter aus 40 Staaten, um über Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie vor der somalischen Küste zu diskutieren.

(Ag./Red.)

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