Auf die Anfangseuphorie nach einem Unentschieden gegen Italien und einem Sieg gegen Frankreich folgte die Ernüchterung.
Die Ära des Tschechen Karel Brückner als österreichischer Fußball-Teamchef hat am Montag ein frühes Ende gefunden. In der siebenmonatigen Amtszeit des 69-Jährigen erlebte Fußball-Österreich ein Wechselbad der Gefühle. Anfänglicher Euphorie (2:2 im Freundschaftsspiel gegen Italien, 3:1-Heimsieg zum Auftakt der WM-Qualifikation gegen Frankreich) folgte die Ernüchterung.
Eine 0:2-Auswärtsniederlage gegen Litauen, das blamable 1:1 auf den Färöern und eine 1:3-Heimpleite gegen Serbien markierten einen enttäuschenden Länderspielherbst. Die Chancen, sich für die WM 2010 zu qualifizieren rückten mit dieser Negativserie in weite Ferne.
Der Jahresabschluss fiel mit einer 2:4-Niederlage im freundschaftlichen Ländervergleich mit der Türkei in Wien ebenfalls negativ aus. Zwei Wochen vor dem Türkeispiel war ÖFB-Präsident Friedrich Stickler, der den mit der tschechischen Nationalmannschaft höchst erfolgreichen Brückner Ende Juli 2008 nach dem Rücktritt von Josef Hickersberger installiert hatte, zurückgetreten.
Der seit Anfang Februar feststehende neue ÖFB-Präsident Windtner erlebte dann einen wenig verheißungsvollen Auftakt des Länderspieljahres 2009. In Graz unterlag man Schweden vor knapp drei Wochen 0:2. Die Kritik an Brückner, dessen Arbeitsmethoden und der Umgang mit den Medien seit seinem Amtsantritt genauso wie seine Defensivphilosophie und die Tatsache, dass der Tscheche kaum Bundesligaspiele selbst vor Ort besuchte, für Irritationen gesorgt hatten, verstummte danach nicht mehr. Das zuletzt von Windtner in Zweifel gezogene Vertrauen in den Tschechen, hatten die vorzeitige Ablöse angekündigt, dass sie noch vor dem wichtigen WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien am 1. April erfolgt, kam doch einigermaßen überraschend.
(APA)