Der britische Eybl-Eigentümer Sports Direct hat mit seinem Diskont-Konzept viele Kunden verärgert. Die Konkurrenz nutzt ihre Chance.
Intersport Austria buhlt um die ehemalige Stammklientel: Wie das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, können sie ihre früheren Kundenkarte gegen eine neue tauschen und erhalten einen 50-Euro-Rabatt auf ihren Einkauf. Die Aktion gilt bis 29. November. Sport Eybl war im Frühjahr vom britischen Diskonter Sports Direct übernommen worden. Der Diskonter habe sich von seinen ehemaligen Premiumkunden aus dem Eybl-Stammkundenclub bereits per Newsletter verabschiedet, schreibt Intersport. Und weiter: "Die Umbrüche der letzten Monate im Sportfachhandel hinterließen eine Menge ratloser Kunden. Nachdem sich der ehemalige Qualitätsanbieter Eybl zum aggressiven Diskonter englischer Manier gewandelt hat, suchen viele anspruchsvolle Sportler nach einem neuen kompetenten Begleiter".
Eybl-Eigentümer ruderte bereits zurück
Dabei ruderte Sports Direct bei der Eybl-Transformation zum Diskonter nach gröberen Problemen ohnehin schon zurück. Hieß es im Mai noch, dass die Marke Eybl komplett verschwinden wird, wurde im Oktober eine Sports-Direct-Filiale in Salzburg Bergheim wieder in Eybl umbenannt. Dem Vernehmen nach sträuben sich auch einige Shoppingcenterbetreiber gegen die Umwandlung von Eybl in Sports Direct.
Sport Eybl wurde im Jahr 1931 von Ida und Ludwig Eybl gegründet. Sie eröffneten damals ein kleines Sportfachgeschäft in der Welser Bahnhofstraße. Im Jahr 1976 folgte dann das erste Großflächen-Sporthaus in Linz. Als Diskonttochter wurde die erste Sports-Experts-Filiale im Jahr 1991 in Linz eröffnet. Anfang 2001 expandierte Eybl nach Deutschland. Nach Verlusten in Millionenhöhe übernahm die britische Diskonter-Kette Sports Direct im Vorjahr 51 Prozent an Eybl und Anfang April dann die restlichen 49 Prozent der Gründerfamilie.
Intersport
Die Verbundsgruppe ist der größte Sportartikeleinzelhändler der Welt. Entstanden ist Intersport im Jahr 1964 aus einem Zusammenschluss einiger mittelständische österreichische Sporthändler zu einer Einkaufsgenossenschaft.
In Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn gibt es mehr als 250 Intersport-Standorte. 2900 Menschen Arbeiten in Österreich für Intersport.
(Red./APA)