NATO will Abwehrmaßnahmen gegen Russland auf den Weg bringen

Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach am Montag in Brüssel.
Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach am Montag in Brüssel. (c) APA/EPA/JULIEN WARNAND (JULIEN WARNAND)
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Bei dem Treffen der NATO-Außenminister sollen Gegenmaßnahmen zur Bedrohung aus Russland besprochen werden. Ein neuer Eingreiftrupp soll 2016 einsatzbereit sein.

Mit Blick auf die Ukraine-Krise wollen die Außenminister der 28 NATO-Staaten am Dienstag in Brüssel neue Abwehrmaßnahmen gegen mögliche Bedrohungen aus Russland auf den Weg bringen. Im Mittelpunkt steht dabei der Aufbau einer superschnellen Eingreiftruppe. Sie soll innerhalb weniger Tage verlegt werden können - etwa nach Polen oder in die Bündnisstaaten im Baltikum.

Länder wie Litauen fühlen sich besonders von der russischen Interventionspolitik in Nachbarstaaten bedroht. Die neue Eingreiftruppe, die unter anderem vom Deutsch-Niederländischen Korps in Münster gestellt wird, soll 2016 einsatzbereit sein.

NATO verstärkt Ukraine-Unterstützung

Zudem verstärkt die NATO die Unterstützung für die Ukraine und schließt auch eine Mitgliedschaft des Landes nicht aus, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag in Brüssel deutlich machte. Russland reagierte darauf mit der Ankündigung neuer Marinemanöver.

Die Anwesenheit von Zerstörern und Raketenkreuzern werde die "internationale Sicherheit erhöhen", verlautete aus Moskau. Der Westen sieht das anders und hatte zuletzt eine russische Marineübung im Ärmelkanal kritisiert.

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ankara und Moskau

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte erst am Montag das NATO-Mitgliedsland Türkei besucht und dort engere Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ankara und Moskau geknüpft. In Ankara wurde von russischer Seite überraschend das Ende der Erdgasleitung South Stream bekannt gegeben, für das Putin die "Blockadehaltung" der EU verantwortlich machte. Mit dieser Pipeline sollte Gas durch das Schwarze Meer nach Bulgarien und von dort über Serbien bis nach Italien gepumpt werden. Zudem sollte dadurch die Ukraine umgangen werden.

Zugleich drohte Putin in Ankara der EU erneut mit der Umorientierung Russlands in Energiefragen. "Russland wird seine Ressourcen in andere Regionen der Welt transportieren. Wir werden andere Märkte erschließen, und Europa wird diese Mengen nicht erhalten - jedenfalls nicht von Russland. Aber das ist die Wahl unserer europäischer Freunde", sagte er.

(APA/dpa)

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