Flughafen mit neuem Großaktionär

Aktien. Das Übernahmeangebot des australischen Pensionsfonds ist abgelaufen.

Wien. Der Flughafen Wien hat seit Freitag einen neuen Großaktionär: Der australische Pensionsfonds IFM hält nun 29,9Prozent des Grundkapitals. Aktionäre hatten bis Donnerstag, 15 Uhr, die Möglichkeit, auf das Übernahmeangebot des Fonds einzugehen. IFM bot den Anlegern 82 Euro pro Aktie.

Die Australier überholen damit die beiden bisher größten Aktionäre, die Stadt Wien und das Land Niederösterreich, die je 20 Prozent halten. Die beiden Bundesländer haben ihre Anteile aber in einem Syndikat gebündelt und sprechen mit einer Stimme. Somit kontrollieren Wien und Niederösterreich weiter gemeinsam den größten Anteil. Mit IFM hat nun aber ein weiterer Aktionär eine Sperrminorität, der so wichtige Entscheidungen wie etwa Kapitalerhöhungen blockieren kann.

Die Papiere des Flughafens notierten im Tagesverlauf tiefer und kosteten rund 80 Euro. „Dem Kurs fehlt jetzt die Unterstützung des Angebots“, sagt Analyst Bernd Maurer von der Raiffeisen Centrobank.

Freude über Aufmerksamkeit

Zum Vergleich: Als der Fonds Mitte Oktober sein Angebot angekündigt hatte, stand die Aktie noch bei knapp unter 62 Euro. Am 1. Dezember besserte IFM sein Angebot dann von 80 auf 82 Euro auf. Für die Großinvestoren war der Preis aber zu niedrig. Der britische Fonds Petrus Advisers lehnte das ursprüngliche Angebot als zu bescheiden ab. Insgesamt sind IFM über 7,6 Millionen Aktien angeboten worden, damit sei das Angebot überzeichnet, teilte der Fonds am Freitag mit. Da IFM aber höchstens 29,9 Prozent halten will, würden nur 82,2 Prozent der angeboten Aktien berücksichtigt.

Wie viel die am Flughafen beteiligten Fonds – neben Petrus Advisers sind das Lazard und Silchester – nun halten, ist noch nicht bekannt. Sie haben bis nächste Woche Zeit, Änderungen an ihren Stimmrechtsschwellen bekannt zu geben.

Für die kommunalen Eigentümer Wien und Niederösterreich war von Beginn an klar, dass sie keine Aktien verkaufen würden. Man freue sich jedoch, dass die positive Entwicklung des Flughafens Wien scheinbar viel Aufmerksamkeit erregt, hieß es. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2014)

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