Lebensmittel: Diskonter und "gesunde" Produkte am Vormarsch

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Supermarkt (c) AP (Michael Probst)
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Fast neun von zehn Österreichern kaufen frische Lebensmittel bei Diskontern. Die Verkaufsschlager sind einerseits Aktionswaren und andererseits jene, die Gesundheit und Schönheit versprechen.

2008 gaben die Österreicher 5,36 Milliarden Euro für Frischeprodukte aus, das sind um 2,6 Prozent mehr als die 5,2 Milliarden aus dem Jahr 2007. Das geht aus der aktuellen Erhebung der RollAMA der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor. Die größten Profiteure sind die Diskonter wie Lidl, Hofer oder Penny. Sie konnten ihre Umsätze mit Frischeprodukte im Jahresabstand um 6,1 Prozent steigern.

Diskonterparadies Österreich

Die Diskonter haben mittlerweile eine Reichweite von 88 Prozent. Das bedeutet, dass fast neun von zehn Österreichern zumindest gelegentlich Lebensmittel bei Hofer, Lidl und Co kaufen. Vor allem die Grundbedürfnisse werden vermehrt bei Diskontern befriedigt, in Supermärkten hingegen werden bekannte Marken gekauft.

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Gerne teuer, wenn es schön macht

Die so genannte Bunte Palette (Frischedesserts, Milchmischgetränke, Joghurt mit Frucht) war 2008 mit plus 11% in der Menge und plus 18% im Wert der klare Superstar unter den Lebensmitteln. Die Konsumenten sind in diesem Segment bereit, für erhofften Zusatznutzen auch mehr Geld auszugeben. Schön, schlank und gut verdauend - wenn Österreicher diese Eigenschaften mitkaufen können, dann nehmen sie auch höhere Preise in Kauf. Diese höheren Preise liegen zu einem Teil an den enormen Werbekosten für solche Produkte, denn die Hersteller müssen den Kunden glaubhaft erklären, wie toll Joghurt & Co für die Gesundheit sind. 

Der Bio-Boom ist vorbei

Bio hat 2008 nach Jahren schrittweisen Wachstums erstmals einen leichten Rückgang im Wert von 0,1 Prozentpunkten zu verzeichnen. Insgesamt liegt der Bio-Anteil der Frischwaren nunmehr bei 5,9%.

Im Gegenzug kaufen die Österreicher nach wie vor viele Aktionswaren. 22% aller Waren wurden 2008 in Aktion verkauft. Im Jahr davor bewegte sich dieser Anteil noch bei 18%. Den höchsten Aktionsanteil weist dabei mit 40% die Bunte Palette auf.

RollAMA

Die Daten der RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse der AMA Marketing in Zusammenarbeit mit GfK und KeyQUEST Marktforschung) beziehen sich auf Aufzeichnungen der Einkäufe von 2.500 österreichischen Haushalten. Aufgezeichnet werden Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Eier, Erdäpfel, Tiefkühl-Produkte, teilweise Fertiggerichte, aber nicht Brot & Gebäck.

(ebl)

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