Houellebecq zieht sich nach Anschlag aus Paris zurück

Michel Houellebecq attends a photocall in Venice during the Biennale mostra del Cinema Italy
Michel Houellebecq attends a photocall in Venice during the Biennale mostra del Cinema Italy(c) imago/Manfred Segerer (imago stock&people)
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Seinen Roman "Soumission" (Unterwerfung) will der Autor vorläufig nicht mehr bewerben. Darin wird Frankreich nach dem Wahlsieg einer Muslim-Partei umgebaut.

Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq hat sich nach dem Anschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" aus Paris zurückgezogen. Das bestätigte ein Sprecher seines Verlags Flammarion am Freitag in Paris. Houellebecq halte sich aber in Frankreich auf. Bisher sei nicht bekannt, für wie lang der Autor der französischen Hauptstadt fernbleiben wolle.

Der 56-Jährige trauere um den Tod seines Freundes Bernard Maris, der bei dem Mordanschlag auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" getötet wurde. Houellebecq sei tief betroffen, hieß es beim Verlag. Zudem will Houellebecq seinen Roman "Soumission" (Unterwerfung) vorläufig nicht mehr bewerben.

Frankreich unter muslimischem Präsidenten

Der Roman spielt im Jahr 2022, in einem politisch zerrissenen Frankreich, dessen Gesellschaft schließlich nach dem Wahlsieg einer Muslim-Partei rasch umgebaut wird. 

Der Anschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" mit zwölf Toten wurde am Mittwoch am Tag des Erscheinens des Buches verübt.

Die Ausgabe von "Charlie Hebdo" vom Mittwoch hatte eine Karikatur über den Autor auf der ersten Seite.

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(APA/dpa)

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„Unterwerfung“: Bei Houellebecq wird Frankreich muslimisch

Der Roman „Soumission“ erscheint am Mittwoch: Er zeichnet die Islamisierung Frankreichs im Jahr 2022. Er wird für Debatten sorgen, nicht nur, weil reale Politiker vorkommen. Im Interview meint Houellebecq, Marine Le Pen hätte „schon für 2017“ reale Chancen.

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