Österreicher verschätzen sich bei Uni-Budget

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Nicht nur die Fachhochschulen, auch die Unis haben laut dem neuen Wissenschaftsmonitor vor allem eine Aufgabe: Ausbildung.

Der Großteil der Österreicher verschätzt sich drastisch, wenn es ums Uni-Budget geht. Das zeigt der aktuelle Wissenschaftsmonitor, den Uni-Minister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Peter Filzmaier am Mittwoch präsentiert hat. So schätzt der überwiegende Teil derer, die überhaupt eine Angabe macht, dass der Staat weniger als drei Milliarden Euro pro Jahr für Wissenschaft und Forschung ausgibt. Tatsächlich sind es etwas mehr als vier Milliarden. „Das Bild der Unterfinanzierung ist sehr verbreitet“, sagt dazu Mitterlehner.

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Ganz generell sehen die Befragten Österreich als recht ordentlichen Forschungs- bzw. Studienstandort. Filzmaier ortete einen "positiven Grundbefund": "Vieles wird als gut empfunden, aber vor allem als 'eher gut'. Es gibt also Luft nach oben." Acht von zehn Befragten halten Österreich demnach für einen „sehr“ oder „eher“ guten Forschungsstandort. Sieben von zehn finden die Studien im EU-Vergleich „sehr“ oder „eher“ gut.

Für die vom Wissenschaftsministerium beauftragte Studie, die ähnlich dem Jugendmonitor künftig regelmäßig durchgeführt werden soll, wurden rund 2000 Personen in zwei Wellen im Sommer bzw. Herbst 2014 von Filzmaiers Institut für Strategieanalysen (ISA) online befragt. Je Frage ist die Stichprobe dabei bei rund 1000 Personen. Darunter waren jeweils 200 Studierende. Bei einer Studierendenzahl von rund 300.000 sei das repräsentativ.

Unis sollen "ausbilden"

Nicht nur von den Fachhochschulen, sondern auch von den Unis erwarten sich die Österreicher vor allem „Ausbildung“ (43 Prozent). Mit je 21 Prozent folgen "Lehre, Wissen, Theorie vermitteln" und "Forschung", eine geringe Rolle spielen "Bildung" (zehn Prozent) und "Vorbereitung auf den Beruf" (fünf Prozent). Bei den FH sehen sogar 56 Prozent einen Primärauftrag zur "Ausbildung", alle anderen Punkte bleiben unter zehn Prozent.

Mehr als 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Finanzierung von Wissenschaft und Forschung vor allem in der Verantwortung des Staates liege. Die Spendenbereitschaft ist relativ gering: Nur acht Prozent stimmen der Aussage "Ich könnte mir vorstellen, privat Geld für Wissenschaft und Forschung zu spenden" sehr zu, 28 Prozent stimmen "eher" zu. "Da bleibt für jene, die das dann auch real tun, nur ein sehr geringer Anteil über", so Filzmaier.

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(APA/beba)

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