Lesben aus Café geworfen: Prückel-Chefin entschuldigt sich

Archivbild: Das Wiener Café Prückel
Archivbild: Das Wiener Café PrückelAPA/HERBERT NEUBAUER
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"Meine Reaktion war überzogen", schreibt die Chefin des Wiener Traditionscafés. Sie hatte ein sich küssendes lesbisches Paar aus dem Lokal gewiesen.

Die Chefin des Wiener Ringstraßen-Cafes Prückel, Christl Sedlar, hat sich am Donnerstag dafür entschuldigt, ein sich küssendes lesbisches Paar aus dem Lokal gewiesen zu haben. "Meine Reaktion war überzogen", zeigte sie sich in einer der Austria Presse Agentur übermittelten Aussendung zerknirscht.

"Ich bedauere die Auseinandersetzung mit den beiden Besucherinnen meines Kaffeehauses, zu der es am vergangenen Donnerstag gekommen ist", betonte sie. Sie wolle sich bei den Betroffenen "in aller Form entschuldigen".

"Hätte gelassener reagieren sollen"

Sie habe das Verhalten der beiden Damen jedoch als völlig unangemessen und provokativ erlebt und sei verärgert gewesen, so Sedlar: "In meiner Eigenschaft als Geschäftsführerin des Cafe Prückel hätte ich allerdings gelassener reagieren sollen." Das sehe sie heute ein, wobei sie hinzufügte: "Ich sehe es als Geschäftsführerin des renommierten Prückel jedoch weiter als meine Aufgabe an, darauf zu achten, dass anerkannte Standards des gesellschaftlichen Verhaltens von allen Gästen eingehalten werden."

Der Vorfall in dem bekannten Wiener Traditionscafe hat für großes Aufsehen gesorgt. Laut dem betroffenen Paar äußerte sich die Prückel-Chefin bei dem Disput klar homophob. Für morgen, Freitag, ist eine Kundgebung vor dem Lokal angesetzt, zu der sich via Facebook bereits rund 7000 Menschen angekündigt haben.

(APA)

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