Terror-Verdächtiger 14-Jähriger aus St. Pölten festgenommen

Der Jugendliche - er saß wegen Terrorverdachts bereits in U-Haft - war seit Dienstag untergetaucht. Er war mit einem zwölfjährigen Bekannten unterwegs.

Ein seit Dienstag vermisster terrorverdächtiger 14-Jähriger aus St. Pölten wurde Freitagfrüh in Wien-Mariahilf festgenommen. Er mit einem ebenfalls abgängig gemeldeten Schulkollegen (12) unterwegs, berichtet die Polizei. Über den 14-Jährigen wurde am Nachmittag am Landesgericht St. Pölten Untersuchungshaft verhängt. Haftgründe seien Flucht- und Tatbegehungsgefahr, sagte Vizepräsidentin Andrea Humer. Die U-Haft gilt nun bis 30. Jänner. Dann erfolgt eine weiter Haftprüfung.

Der Zwölfjährige aus Afghanistan wurde in die Obhut seiner Eltern übergeben, sagte der niederösterreichische Polizeisprecher Markus Haindl. Hinweise, dass der Bub mit terroristischen Aktivitäten in Verbindung stehen könnte, habe es bisher nicht gegeben. Die beiden Burschen sollen dem Vernehmen nach in einem Fast-Food-Lokal erkannt worden sein.

Wiener Westbahnhof als mögliches Anschlagsziel

Der 14-Jährige war bereits im Herbst 2014 unter dem Verdacht, das Verbrechen der terroristischen Vereinigung, das Vergehen der Anleitung zur Begehung einer terroristischen Straftat, sowie das Vergehen der gefährlichen Drohung begangen zu haben, festgenommen worden. Zuvor war die zunehmende Radikalisierung des Burschen durch Aussagen und Verhaltensweisen aufgefallen. Er soll sich u.a. im Internet kundig gemacht haben, wie man unkonventionelle Sprengvorrichtungen bauen könne, und sich mit dem Wiener Westbahnhof als mögliches Ziel beschäftigt haben.

Nach einer Haftprüfung wurde er Mitte November - unter Auflagen wie Bewährungshilfe, Schulbesuch und psychologische Betreuung - enthaftet. Er musste außerdem seinen Pass abgeben und sich regelmäßig bei der Polizei melden. Als er am Dienstag nicht von der Schule heimkam, erstattete seine Mutter Abgängigkeitsanzeige. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ordnete in der Folge nach gerichtlicher Bewilligung eine Festnahme an.

(Red./APA)

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