Der fallende Ölpreis drückt auch die Spritpreise in Österreich weiter nach unten. Autofahrer tanken so billig wie seit Jahren nicht mehr.
Das gab es schon lange nicht mehr: An rund 300 Tankstellen kostete heute, Dienstagvormittag, Diesel weniger als einen Euro. Günstigster Anbieter war eine Tankstelle in Freistadt (OÖ) mit 0,987 Euro je Liter. Superbenzin wurde an vier Tankstellen unter einem Euro angeboten, so der ÖAMTC auf APA-Anfrage. Allerdings sind die Preise am Vormittag günstiger als nachmittags, da sie laut Spritpreisverordnung zu Mittag erhöht werden dürfen.
Ölpreis weiter auf Talfahrt
Der Brent-Ölpreis hat sich am Dienstagvormittag erneut mit Abschlägen präsentiert. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte gegen 11.00 Uhr in London bei 48,40 Dollar je Barrel (159 Liter). Damit verharrt der Preis weiter unter der Marke von 50 Dollar. Dass die Aussichten für die weltweite Ölnachfrage alles andere als rosig sind, zeigten neue Wachstumsprognosen des IWF. Der Währungsfonds reduzierte seine Erwartungen für viele Länder. Eine der wenigen Ausnahmen sind die USA. Zudem wies der IWF darauf hin, dass der Ölpreisverfall das weltweite Wachstum durch billigere Energie zwar stütze. Er reiche aber nicht aus, um Belastungsfaktoren auszugleichen.
Billiger Sprit drückt Inflation
Der billlige Sprit wirkte sich auch auf die (im EU-Vergleich hohe) Inflationsrate ist in Österreich aus. Die Teuerung ist im Dezember dank des Ölpreisrückgangs auf 1,0 Prozent gesunken, nach noch 1,7 Prozent im November.
Österreich zählt bei den Spritpreisen zu den günstigsten Ländern in Europa. Dennoch ist Autofahren dadurch nicht billiger als zum Beispiel in Deutschland. ÖAMTC-Experte Martin Grasslober erklärt: "Einerseits gibt es in Deutschland kein Pendant zur österreichischen Normverbrauchsabgabe (NoVA), andererseits ist die motorbezogene Versicherungssteuer hierzulande deutlich höher." Vergangenes ist im März 2014 im Schnitt um 12,9 Prozent erhöht worden.
(APA/Red.)