"Zu viel House of Cards geschaut": Kern dementiert Putschplan

"Zu viel House of Cards geschaut": Kern dementiert Putsch-PläneAPA/ERWIN SCHERIAU
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Der ÖBB-Generaldirektor verteidigt ein Treffen mit dem steirischen Landeshauptmann Voves: Er sei schließlich kein "Weichei".

Bereits mehrfach hat ÖBB-Generaldirektor Christian Kern in Abrede gestellt, Ambitionen auf den Posten von SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann zu haben. Nun macht er sich via "Facebook" über Berichte der Zeitung "Österreich" lustig, wonach er an einem "Putschplan" in der SPÖ beteiligt sei.

"Die Schreiber von Österreich haben entweder zu viel "House-of-Cards“ geschaut oder andere Motivationsquellen", heißt es in dem Eintrag. Auch wenn sich viele Vertreter der politischen Klassen das nicht vorstellen könnten: "Es gibt bewohnte Planeten außerhalb des 'Raumschiff Politik'. Ziemlich interessante auch noch."

"Österreich" hatte zuvor über Kerns Besuch der Grazer Opernredoute als Gast des steirischen SP-Landeshauptmanns Franz Voves berichtet. Voves wolle Faymann "stürzen", daher sei das Treffen in "weiten Teilen" der Partei als "Provokation" aufgefasst worden, schrieb das Blatt.

Kern dazu: "Natürlich ist mir klar, dass der private Besuch der Grazer Opernredoute mit Franz Voves von manchen als Provokation gesehen werden mag. Aber ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal. Wenn ich einen Freund, den ich als exzellenten Manager und Landeshauptmann kennengelernt habe, in dessen Bundesland wir gemeinsam große Infrastrukturprojekte realisieren, wegen einer tagespolitischen Diskussion nicht mehr treffen würde, wäre ich wohl eines der größten Weicheier unter der Sonne."

"Meine Frau hatte ein blaues Kleid an..."

Er selbst sei jedenfalls in keinen Putschplan eingeweiht, so Kern, außerdem würden diese wohl "eher hinter dem Vorhang" stattfinden. Und er nimmt  Verschwörungstheorien aufs Korn: "Liebe Kollegen, ist euch gar nicht aufgefallen, dass meine Frau auf der Grazer Opernredoute ein blaues Kleid getragen hat? Wenn das nicht etwas zu bedeuten hat!!" 

Spekulationen, dass der ÖBB-Generaldirektor Faymann nachfolgen könnte, hat es in den vergangenen Monaten immer wieder gegeben. Nachdem SP-Nationalsratspräsidentin Doris Bures Kern Anfang Jänner die Eignung dafür abgesprochen hatte, betonte Voves: "Ich halte ihn jedenfalls mit Sicherheit für politiktauglich. Wir sollten glücklich sein, wenn solche Leute überhaupt bereit wären, in der Demokratie politisch aktiv zu werden." Faymann wiederum erklärte im Interview mit der "Presse", er habe von Kern "in der Partei nichts gehört, obwohl ich sehr gute Ohren habe".

>> "Facebook"-Eintrag

>> "Österreich"-Artikel

(Red.)

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Kommentare

Das Kern-Problem der österreichischen Sozialdemokratie

Es war ein Gerücht. Und nicht aus der Welt zu kriegen. Bezeichnend.

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