Die Tochter des Korean-Air-Chefs brachte mit einem Wutanfall ein Flugzeug zum Umkehren. Jetzt drohen ihr drei Jahre Gefängnis.
Noch vor wenigen Monaten war Cho Hyun Anh eine hochrangige Managerin bei der Fluggesellschaft Korean Air. Heute ist die Tochter des Airline-Chefs ihren Job los, sie steht vor Gericht und muss mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen. Und das alles wegen ein paar Macadamia-Nüssen. Diese wurden ihr nämlich auf einem Linienflug am 5. Dezember nicht wie vorgesehen in einer Schale, sondern in einem Sackerl serviert. Cho Hyun Ah ärgerte sich über das "Fehlverhalten" der Flugbegleiter so sehr, dass der Flieger in New York von der Startbahn zum Gate zurückkehren musste. Der Start verzögerte sich um 20 Minuten.
Der Chef des Serviceteams meinte vor Gericht, die Tochter des Airline-Chefs habe ihn und seine Mitarbeiter wie Sklaven behandelt. So habe Cho Hyun Anh ihm befohlen, sich hinzuknien. Die 40-Jährige habe getobt wie ein "wütender Tiger", zitiert der "Guardian" ein weiteres Crewmitglied.
Vorwurf der Nötigung
Die Staatsanwaltschaft fordert nun drei Jahre Haft wegen Nötigung und des Verstoßes gegen die Bestimmungen zur Flugsicherheit.
Cho Hyun Anh hat im Prozess zwar zugegeben, gewalttätig geworden zu sein und eine Flugbegleiterin mit einem Gegenstand beworfen zu haben. Dennoch plädiert sie auf unschuldig. Immerhin sei der hohe Service-Standard in der ersten Klasse nicht eingehalten worden.
(sk)