Kirchgasser fiel vom zweiten auf den sechsten Rang zurück, Rebensburg gewann Deutschlands erstes Edelmetall.
Beaver Creek. Anna Fenninger hat nach dem Super-G auch den Riesentorlauf bei den 43. alpinen Skiweltmeisterschaften gewonnen. Die 25-jährige Salzburgerin triumphierte am Donnerstag mit eindrucksvollen 1,4 Sekunden Vorsprung auf Viktoria Rebensburg, die damit die erste Medaille für Deutschland holte. Bronze ging an die Schwedin Jessica Lindell-Vikarby (+1,49 Sek.).
Es war die bereits fünfte Goldene für Österreich bei den Titelkämpfen in Colorado. Das ÖSV-Team hält nun nach acht von elf Bewerben bei insgesamt acht Medaillen (5/2/1). Fenninger, die Gold in der Abfahrt um nur zwei Hundertstel verpasst hatte, reist mit zwei Mal Gold und ein Mal Silber nach Hause. Tina Maze (1,74), die wie Fenninger ebenfalls schon drei Medaillen bei dieser WM gewonnen hat, blieb als Fünfte erstmals ohne Edelmetall.
Michaela Kirchgasser (1,75) fiel nach Halbzeitrang zwei nach einem schweren Fehler im Finish noch auf den sechsten Platz zurück. Unmittelbar dahinter folgte die Niederösterreicherin Kathrin Zettel (2,15) auf Platz sieben. Die Riesentorlauf-Weltcup-Führende Eva-Maria Brem war bereits im ersten Durchgang ausgeschieden.
Die Salzburgerin, 25, sagt: „Wahnsinn. Ich hatte so einen großen Fehler. Unglaublich. Diese Medaillen glänzen so schön, die RTL-Medaille ist mir so wichtig. ich bin stolz, ich habe alles gegeben.“ Ihre Zimmerkollegin Michaela Kirchgasser, nach dem ersten Durchgang Zweite, fiel im zweiten Lauf auf Platz 6 zurück, freute sich für Fenninger. „Ich wollte cool Skifahren. Anna ist unschlagbar!“
Fenninger, „Miss Vail 2015“, ist die erste ÖSV-Starterin nach Renate Götschl (1999, Vail), die drei Medaillen bei einer WM gewinnen konnte – und wiederholte damit auch das Kunststück von Alexandra Meissnitzer, die 1999 – an gleicher Stelle – ebenfalls im Super G und im RTL WM-Gold gewonnen hat.
Fenninger hat alles gewonnen, sie ist Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Gesamt-Weltcup-Siegerin. Doch mit jeder Medaille holt sie ihre eigene Geschichte wieder ein. Inspiriert wurde sie 1994, als Fünfjährige sah sie Thomas Stangassingers Goldfahrt im Slalom von Lillehammer. Und selbst sollte sie 2011 in Garmisch-Partenkirchen auch bei einem Großereignis den ersten, großen Sieg feiern in der Super-Kombination. Nun vier Jahre später, sind alle Tiefen (etwa: keine Medaille 2013 in Schladming) nur noch Fußnoten einer einzigartigen Karriere.