Offener Brief des ÖSV: "IOC hat Hymnentext weiter gegeben"

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ist über die Vorwürfe verwundert und betont, dass der Verband nicht in die Organisation eingebunden war.

Sehr geehrte Frau Dr. Glawischnig,

zu allererst möchte ich mich ganz herzlich im Namen unserer Aktiven und des Betreuerteams für Ihre Glückwünsche zu unseren Erfolgen bedanken. Ein wenig verwundert bin ich aber schon, weil Sie die Erfolge der österreichischen Skinationalmannschaft für ein politisches Statement benützen. Üblicherweise werden Nationale Hymnen bei Siegerehrungen nur instrumental gespielt. Dem Österreichischen Skiverband war nicht einmal bekannt, dass ein Kinderchor seit einem Jahr 16 Nationalhymnen einstudiert hat und bei jeder Siegerehrung live singt.

Es ist uns überhaupt nicht aufgefallen, dass von den Kindern der ursprüngliche Text gesungen wurde, da der Lärmpegel vor Ort viel zu hoch war, um den Text überhaupt genau zu verstehen. Österreich ist sehr weit von Nordamerika entfernt und man wusste nicht einmal, dass Tina Weirather nicht aus Österreich, sondern aus Liechtenstein stammt. Aufgrund unserer Recherchen wurde der Text der gesungenen Bundeshymne angeblich seitens des IOC dem OK (Organisationskomitee) zur Verfügung gestellt. Der Österreichische Skiverband war in keiner Weise damit befasst. Wir sind ja nicht der Organisator.

Nach bereits mehrfachem Abspielen hat das OK beim Generalsekretär des Österreichischen Skiverbandes, Dr. Klaus Leistner, nachgefragt. Dieser hat die Meinung vertreten, dass nicht unbedingt von den Kindern verlangt werden könne, den Text - noch dazu in einer Fremdsprache - umzulernen. Wir haben das lokale OK gebeten, falls dies möglich ist, mit den Kindern die neue Version einzulernen. Ob dies möglich ist und ob die Bundeshymne nochmals zur Anwendung kommt, hängt natürlich davon ab, ob der Österreichische Skiverband noch weitere Goldmedaillen erringen kann. Denn nur dann wird die Österreichische Bundeshymne gespielt. Unser gesamtes Team wird in jedem Fall alles versuchen, weiterhin Erfolge zu erzielen.

Abschließend kann ich Ihnen versichern, dass für den Österreichischen Skiverband jede Medaille gleich viel zählt, unabhängig vom Geschlecht. Ich finde es schade, dass die Plattform des Sports von Ihnen für politisches Kleingeld benutzt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Peter Schröcksnadel
Präsident Österreichischer Skiverband

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