Preisverdacht: Arthur Arbessers nächster Step

Der in Mailand lebende Wiener Arthur Arbesser rutscht auf den LVMH-Radar. Parallel wächst auch der Wien-Bezug.

Vor einem Jahr, als Arthur Arbesser in Mailand die erst dritte Kollektion seines eigenen Labels präsentierte, avancierte sein Name endgültig zum nicht mehr so geheimen Tipp unter Mode-Insidern. Das "Schaufenster" war damals vor Ort, im Herbst folgte die Präsentation einer sehr schönen Kollektion, ebenfalls in einem für Mailand ungewöhnlichen, post-industriellen Setting.

Und nun also, wenige Tage vor Beginn der Settimana della moda, der nächste Streich: Arbesser findet sich auf der Shortlist des LVMH Prize 2015, des von dem weltweit größten Luxusartikelkonzern ausgelobten Modepreises, der mit 300.000 Euro dotiert ist. Das ist an und für sich schon eine tolle Leistung, die nochmals zu Arbessers internationalem Bekanntheitsgrad beitragen wird.

Unter den Juroren finden sich einige der prominentesten Designer der Branche, etwa Phoebe Philo (Céline/LVMH), Nicolas Ghesquière (Louis Vuitton/LVMH), Raf Simons (Dior/LVMH), Riccardo Tisci (Givenchy/LVMH) und J.W. Anderson (Loewe/LVMH). Gerade Anderson, 31 Jahre alt, veranschaulicht auch, warum Initiativen wie der LVMH-Preis wichtig für große Modekonzerne sind: Wenn Kreativposten zu besetzen sind, empfiehlt es sich, durch Minderheitsbeteiligungen oder Preise bereits einen Fuß in der Tür bei jungen Talenten zu haben. Auf den LVMH-Radar zu rutschen, kann also verschiedenartige Folgen zeitigen.

Während Arthur Arbesser im internationalen Kontext eher als Mailänder Designer gesehen wird, hat sich vor kurzem seine Verbindung zur österreichischen Modeszene intensiviert: Sein Label ist nun offiziell auch in Wien angesiedelt, während das Designstudio in Mailand bleibt. Eine interessante Entwicklung zu offenbar genau dem richtigen Zeitpunkt.

Daniel Kalt ist "Schaufenster"-Chefredakteur und auch auf Twitter und Instagram zu finden.

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