Die russische Sberbank will sich im Osten aus einzelnen Ländern zurückziehen.
Wien. In Osteuropa wird das Bankgeschäft neu geordnet. Vor Kurzem hat Raiffeisen angekündigt, im Zuge eines Schrumpfkurses die Töchter in Polen und in Slowenien zu verkaufen. Nun steht auch die staatliche russische Sberbank vor einem Teilrückzug aus Osteuropa. Dem Vernehmen nach wollen sich die Russen von den Töchtern in Ungarn und in der Slowakei trennen. Ein Sberbank-Sprecher will dies weder bestätigen noch dementieren. Laut „Presse“-Informationen soll die Bank Austria an der Tochter in der Slowakei interessiert sein.
Rückzug überrascht
Die Bank Austria dürfte aber nicht der einzige Bewerber sein. Auch der tschechisch-slowakische Finanzinvestor Penta und die ungarische OTP-Bank sollen zu den Interessenten gehören, schreibt die tschechische Zeitung „Lidove Noviny“.
Der Teilrückzug der Sberbank überrascht. Denn die Russen haben erst vor drei Jahren für eine halbe Milliarde Euro das Osteuropageschäft des angeschlagenen Volksbanken-Spitzeninstituts ÖVAG übernommen. Seitdem steuert die Sberbank das Osteuropa-Geschäft von Wien aus. (höll/es)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2015)