Die Staats- und Regierungschefs der Nato müssen bei ihrem Gipfeltreffen eine lange Themenliste abarbeiten. Hier die wichtigsten Punkte:
STRATEGIE
Auf dem Gipfel soll ein neues strategisches Konzept in Auftrag gegeben werden. Das letzte Konzept stammt aus dem Jahr 1999. Während die USA die Transformation der Nato zu einer Weltpolizei vorantreiben wollen, sind Deutschland und Frankreich gegen eine weitere Globalisierung des Bündnisses.
AFGHANISTAN
Die USA haben eine neue Afghanistan-Strategie vorgelegt, die die Entsendung von 17.000 zusätzlichen Soldaten und eine Einbeziehung des Iran in die Konfliktlösung vorsieht. Washington fordert von den Europäern mehr Anstrengungen beim Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte.
RUSSLAND
Die Nato beschloss Anfang März eine Wiederaufnahme der seit dem Georgien-Krieg ausgesetzten Zusammenarbeit mit Moskau. Auf dem Gipfel soll dieser Beschluss auf höchster Ebene bekräftigt werden. Die russische Initiative zu einer gemeinsamen europäischen Sicherheitsarchitektur hat wenig Chancen auf Zustimmung der Nato.
ERWEITERUNG
Albanien und Kroatien werden auf dem Gipfel als 27. und 28. Mitglied in der Nato begrüßt. Der von Washington geforderte Beitritt Georgiens und der Ukraine steht nicht auf der Tagesordnung.
FRANKREICH
Frankreich kehrt nach 43 Jahren in die integrierte Militärstruktur zurück. Charles de Gaulle meldete sein Land 1966 von der Vollmitgliedschaft ab, um die Unabhängigkeit von Washington zu wahren. Staatspräsident Nicolas Sarkozy will durch die Rückkehr in die Kommandostruktur den französischen und europäischen Einfluss stärken.
GENERALSEKRETÄR
Die USA haben ihre Unterstützung für den in Westeuropa favorisierten dänischen Ministerpräsidenten Anders Fogh Rasmussen zum Nachfolger Jaap de Hoop Scheffers signalisiert. Die Türkei meldete aber Bedenken an. Der Name Fogh Rasmussen wird in der muslimischen Welt noch immer mit den Mohammed-Karikaturen in Verbindung gebracht, die 2006 in einer dänischen Zeitung erschienen.
(APA)