Formel 1: Ecclestone forciert Entscheidung zu Deutschland-GP

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Spätestens am Wochenende will Bernie Ecclestone eine Entscheidung über das Rennen in Deutschland. Mercerdes will vermitteln.

Chefvermarkter Bernie Ecclestone sieht die Zeit für eine Entscheidung über das Formel-1-Rennen in Deutschland in diesem Jahr gekommen. "Spätestens am Wochenende" müsse Klarheit herrschen, ob und wo ein deutscher Grand Prix in dieser Saison gefahren wird, sagte der Brite der Deutschen Presse-Agentur.

Wegen finanzieller Differenzen war bisher keine Einigung mit dem Nürburgring als Gastgeber zustande gekommen. Möglicher Ausweichort wäre Hockenheim. Er verhandle mit beiden Strecken, sagte Ecclestone. "Ich bin nicht sicher, ob es klappen wird", bekannte der 84-Jährige.

Seit 1960 war die Formel 1 in jedem Jahr in Deutschland gefahren. Im Kalender für diese Saison, die am 15. März mit dem Großen Preis von Australien in Melbourne beginnt, ist der deutsche Grand Prix für den 19. Juli angesetzt.

Der Nürburgring und der Hockenheimring wechseln sich seit 2009 jährlich als Ausrichter des Rennens ab. Beide schrieben jedoch mit der Formel 1 zuletzt Verluste. Am Nürburgring, der 2015 eigentlich an der Reihe wäre, waren dazu weitere finanzielle Turbulenzen und ein Betreiberwechsel Hindernisse im Feilschen mit Ecclestone.

"Wenn Veranstalter ein Event ansetzen, ein Rockkonzert oder ein Tennismatch oder was auch immer, dann wissen sie, was die Bedingungen sind. Wenn sie die Bedingungen nicht erfüllen können, dann läuft es nicht", erklärte Ecclestone seine Position.

Bedeutung für Mercedes

Ob Mercedes oder die öffentliche Hand mit Zuschüssen ein deutsches Rennen ermöglichen sollten, läge ganz bei ihnen, meinte Ecclestone. "Wenn es so ein großartiger Markt ist, dann sollte man doch nicht denken, dass es so ein Problem wäre", befand der Geschäftsführer der Königsklasse.

Er selbst habe keine Ahnung, warum die Formel 1 in Deutschland trotz der Erfolge von Mercedes und Sebastian Vettel mit sinkendem Interesse zu kämpfen habe. "Wir wissen es nicht. Es ist ziemlich seltsam", sagte Ecclestone.

Das Weltmeister-Team Mercedes hat vor einer möglichen Entscheidung um das deutsche Formel-1-Rennen unterdessen noch einmal auf dessen Bedeutung hingewiesen. "Das Rennen in Deutschland ist für uns wichtig. Es ist unser Heim-Grand-Prix. Insofern wäre es wichtig, dass das Rennen stattfindet", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff der Deutschen Presse-Agentur. "Wir versuchen zu unterstützen, wo und wie man eben vernünftig unterstützen kann."

Man versuche zu vermitteln, betonte Wolff. "Ob wir Geld in die Hand nehmen oder nicht. Die Frage stellt sich in der Form noch nicht. Es geht grundsätzlich darum, dass sich der Promoter mit dem Rechteinhaber einigt", sagte der Motorsportchef des deutschen Autobauers.

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