Die Deutsche Wohnen bietet 11,50 Euro pro Conwert-Aktie. Das Angebot läuft vier Wochen. S
Wien. Die Deutsche Wohnen AG, die die österreichische Immobiliengesellschaft Conwert übernehmen will, bleibt dabei: Sie bietet 11,50 Euro je Aktie– und „keinen Cent mehr“. Das stellte Deutsche-Wohnen-Finanzvorstand Andreas Segal am Mittwoch klar.
Das Angebot läuft vier Wochen. Sollte die Deutsche Wohnen bis zum 15. April nicht 50 Prozent der Conwert-Aktien erhalten, gelte der Deal nicht. Segal gibt zu bedenken, dass vor dem Publikwerden des Angebots kein Analyst die Conwert-Aktie zum Kauf empfohlen hat. Seit mehr als drei Jahren sei der Kurs nie über 11,50 Euro gelegen, erst die Übernahmespekulationen hoben ihn darüber.
Am Mittwoch lag der Kurs im Minus, jedoch über der Marke von zwölf Euro– und damit über dem Angebot der Deutsche Wohnen. Segal warnt jedoch: Sollte das Angebot nicht zustande kommen, würde sich das auf den Kurs der Conwert-Aktie negativ auswirken.
Anlegervertreter rät: Abwarten
Einige Minderheitsaktionäre haben im Vorfeld gemeint, dass der gebotene Preis zu niedrig sei. Der Nettovermögenswert der Conwert (Vermögen abzüglich Schulden) liegt bei 15 Euro. Doch notieren alle österreichischen Immobiliengesellschaft – mit Ausnahme der Buwog– seit der Finanzkrise unter ihrem Nettovermögenswert.
Die Deutsche Wohnen hat bereits Aktionärszusagen für 30 Prozent an der Conwert. Hans Peter Haselsteiner will 19 seiner 24 Prozent abgeben, die deutsche Ehlerding-Familie sechs Prozent. Weitere fünf Prozent von Haselsteiner erhält die Deutsche Wohnen, wenn die Übernahme gelingt.
Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger rät Anlegern zum Abwarten. „Das Angebot läuft noch einen Monat. Es gehört zum Ritual, dass man nicht vorweg die Brieftasche aufmacht, sondern schaut, wie man mit dem Angebot ankommt.“ Wenn man den Aktienkurs in der Vergangenheit betrachte, scheinen 11,50 Euro attraktiv. „Aber wenn man die Entwicklung der vergangenen Wochen nimmt und die Erwartungshaltungen, relativiert sich das.“ Zumal die Hoffnung bestehe, dass „endlich ein gutes Management kommt und bei der Conwert die Potenziale hebt“. (b.l./APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2015)
