Am Wochenende sind sämtliche Bücher mit Inhalten rund um Homosexualität aus den Verkaufs-Rankings entfernt worden. Nach Protesten wurde der angebliche Fehler behoben.
Am Wochenende kam aus der Schwulen- und Lesbenszene heftige Kritik an der Zensurpolitik bei dem Online-Händler Amazon. Stein des Anstoßes war das Verschwinden von homosexueller Literatur aus sämtlichen Verkaufsrankings. Amazon gab am Montag bekannt, den "Fehler" behoben zu haben und begründete den "Zwischenfall" mit internen Systemproblemen.
Ein Blogger behauptet aber, die Buch-Titel entfernt zu haben, weil aus der Schwulen- und Lesbenszene immer wieder Beschwerden über "unpassende" Werbung kamen. Dafür will er lediglich "zehn Zeilen Code" gebraucht haben, schreibt er in seinem Blog. In der offiziellen Stellungnahme von Amazon liest sich der Zwischenfall jedoch anders: "Tatsächlich betraf das Problem 57.310 Bücher aus mehreren Kategorien wie Gesundheit, Körper und Geist, Fortpflanzung und Sexualität und erotische Literatur. Das Problem betraf nicht nur Bücher in den USA, sondern global. Betroffen waren nicht nur die Rankings sondern auch die Produktsuche. Das war ein peinlicher Fehler im Katalog-System."
Buchautoren hatten am Wochenende in ihren Blogs über das Verschwinden ihrer Titel geschrieben. Mark R. Probst war aufgefallen, dass neben seinem eigenen Roman auch Hunderte andere Schwulen- und Lesbenromane aus den Rankings verschwunden waren. Er habe sich an Amazon gewandt und will dort erfahren haben, dass "Erwachsenen"-Material aus Rücksicht auf die Kunden aus den Bestseller-Listen genommen wurde. Die Unternehmenssprecherin Patty Smith wies diese Darstellung am Montag zurück.
(Red. )