Wahlkampf: Neue Regeln für UMP

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Frankreichs Konservative bestimmen den Präsidentschaftskandidaten über interne Vorwahlen 2016.

Paris. Wer wird Präsidentschaftskandidat der französischen Konservativen? Obwohl die Wahl erst 2017 stattfindet, tobt innerhalb der Oppositionspartei UMP schon lange der Machtkampf um den begehrten Spitzenposten. Um den Auswahlprozess transparenter zu machen und die Partei besser hinter einer Person zu vereinen, soll der Kandidat durch ein neues Auswahlverfahren bestimmt werden: In Zukunft entscheiden die eigenen Anhänger in parteiinternen Vorwahlen, wen die UMP bei der Wahl ins Rennen schickt.

Die Führung der Partei des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy hat dieses Verfahren am Dienstagabend in Paris abgesegnet. Die Vorwahl soll auch für Anhänger und Kandidaten anderer Parteien aus dem Zentrum offen sein.

Der vergangenes Jahr zum UMP-Chef gewählte Sarkozy strebt selbst die Rückeroberung des Elysée-Palastes an, den er 2012 an den Sozialisten François Hollande verloren hat. Parteiintern hat er aber eine ganze Reihe von Widersachern, besonders scharfer Konkurrent ist der liberalere Ex-Premier Alain Juppé, der als ausgesprochen beliebt gilt. Dieser hatte sich dafür starkgemacht, auch Kandidaten der Zentrumspartei UDI zu den offenen Vorwahlen zuzulassen.

Verpflichtende Unterstützung

Die Parteiführung beschloss nun, dass die Vorwahlen am 20. und 27. November 2016 stattfinden sollen. Die Regelungen sehen auch vor, dass eine Kandidatur von mindestens 20 Parlamentariern und 250 gewählten Vertretern verteilt auf mindestens 30 Départements und von mindestens 2500 Anhängern unterstützt werden muss. Jeder Kandidat soll sich demnach verpflichten, den am Ende siegreichen Kandidaten zu unterstützen. Die Teilnahmegebühr liegt bei zwei Euro pro Wahlgang. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2015)

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