Vor dem Bundesliga-Schlager gegen Salzburg bleibt Rapid nicht viel Zeit, um über das Aus im Cup nachzudenken.
Wien. Rapid und der Cup – das passt irgendwie nicht zusammen. Seit 1995 laufen die Hütteldorfer einem Cup-Titel nach. Diesmal war im Viertelfinale gegen den WAC Endstation, die Wolfsberger warfen Rapid mit 2:1 aus dem Bewerb. Wegen des stürmischen Windes in der Lavanttal-Arena war die Partie von zahlreichen Fehlern im Spielaufbau geprägt. Die Kärntner kamen mit den schwierigen Bedingungen aber besser zurecht. Vor 3500 Zuschauern brachte ein Doppelschlag von Manuel Kerhe (25.) und Christopher Wernitznig (28.) die Vorentscheidung. Rapids Anschlusstreffer durch Philipp Schobesberger (95.) war nur noch Kosmetik.
Letztlich war die erste Halbzeit entscheidend, meinte Rapid-Trainer Zoran Barišić: „In der ersten Hälfte war der WAC sehr präsent und hat den Wind gut ausgenutzt. Uns ist es überhaupt nicht gelungen, hinter die gegnerische Abwehr zu kommen. Mit einigen Fehlpässen haben wir den Gegner dann stark gemacht.“ Tatsächlich gelang Rapid in der ersten Hälfte nur ein gefährlicher Angriff. Robert Berić verpasste eine Hereingabe von Florian Kainz. In der zweiten Halbzeit schafften es die Wiener trotz einiger Möglichkeiten nicht, den Anschluss zu erzielen. „Die Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft, wegen der ersten Hälfte hat es aber nicht gereicht“, resümierte Barišić.
Finale vor der Haustür
Damit hat sich die schwarze Auswärtsserie von Rapid gegen den WAC fortgesetzt. Die Bilanz nach sechs Auftritten in der Lavanttal-Arena steht bei zwei Unentschieden und vier Niederlagen. Außerdem müssen die Hütteldorfer nach zuletzt drei Siegen in der Meisterschaft ausgerechnet vor dem Bundesliga-Schlager gegen Red Bull Salzburg am Sonntag einen Dämpfer hinnehmen.
In Wolfsberg hingegen ist die Freude über das erstmalige Erreichen des Cupsemifinales groß. „Der Sieg ist eine schöne Sache, auch die Art und Weise, wie wir ihn geschafft haben, war sehr gut. Wir haben den Wind besser ausnützen können, unser Doppelschlag war nicht unverdient. In der zweiten Hälfte hat Rapid keine großen Chancen mehr vorgefunden“, meinte Trainer Dietmar Kühbauer.
Zum Matchwinner avancierte Wernitznig, der Kärntner war an beiden WAC-Toren beteiligt. Noch am Wochenende hatte er im Bundesliga-Duell gegen Rapid durch einen kapitalen Abwehrschnitzer großen Anteil an der 1:4-Niederlage – eine geglückte Revanche also. „Es freut mich deshalb umso mehr, dass Wernitznig der Vater des Sieges war“, sagte Kühbauer.
Im Halbfinale hätte der WAC-Trainer „gerne ein Heimspiel, und Salzburg sollte es nicht unbedingt sein“. Und weil das Cupfinale heuer in Klagenfurt stattfinden wird, machen sich die Kärntner nun Hoffnungen auf ein Endspiel vor der Haustür. „Ein Finale in Klagenfurt wäre für den Klub eine tolle Geschichte.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2015)