Aus Versehen zeigte Sat.1 ein Treffen zwischen Kandidaten und Produzenten von "Newtopia". Darin werden die Kandidaten angewiesen, für mehr Spannung zu sorgen.
Ein peinlicher Fehler ist den Machern des Sat.1-TV-Projekts "Newtopia" unterlaufen. Aus Versehen wurde ein Treffen zwischen Kandidaten und Produktionsmitgliedern per Live-Stream ins Internet übertragen. Aus diesem geht laut Medienberichten hervor, dass es für "Newtopia" Drehbücher gibt - obwohl die Macher es als unverfälschtes Reality-Format verkaufen. Sat.1 und die Produktionsfirma Talpa Germany hatten ursprünglich betont, dass bei der Reality-Show "Newtopia", die das Leben und Überleben von 15 Frauen und Männern auf einem Bauernhof zeigt, echte Menschen und echte Geschichten im Mittelpunkt stünden und nicht in die Handlung eingegriffen würde. Tatsächlich dürfte die Dramaturgie bei "Newtopia" aber ebenso von den TV-Machern vorgegeben sein, wie bei anderen Reality-Formaten.
Bei einer nächtlichen Sitzung, die von einer Kamera festgehalten wurde, forderte eine Producerin demnach mehr Spannung von den "Newtopia"-Kandidaten. Der Privatsender Sat.1 entschuldigte sich inzwischen für den Vorfall. Die Aktion sei mit dem Sender nicht abgesprochen gewesen, und Absprachen über die Entwicklung der Handlung wären "nicht im Interesse von Sat.1".
Ein Jahr lang in "Newtopia"
Das Format verlor zuletzt immer mehr an Zuschauern und erreichte in der letzten Wochen einen neuen Tiefstwert bei Sehern und Marktanteil. Sat.1 betonte, dass man trotz rückläufiger Quoten am Format festhalte. Es gebe keine Pläne, "Newtopia" vorzeitig einzustellen.
"Newtopia" ist auf ein Jahr angelegt. Die Kandidaten sollen in der Show eine neue Gesellschaft aufbauen. Das Original der Sendung kommt aus den Niederlanden und läuft dort seit 2014. Erfinder ist John de Mol, der auch durch seine Container-Show "Big Brother" bekannt wurde.
(APA)
