Er rechnet mit vielen Toten am Mount Everest.Die Nachrichten werden nur sehr langsam in die Hauptstadt Kathmandu übermittelt.
Das gewaltige Himalaya-Erdbeben hat am Mount Everest mehrere Lawinen gelöst, die Dutzende Bergsteiger unter sich begruben. Der Extrembergsteiger Reinhold Messner (70) kennt die Gegend gut, er erlebte selbst einmal ein Erdbeben am Nanga Parbat. Das sei eine große Tragödie, die da passiert ist, sahte der Südtiroler im Interview. Es werde sehr lange dauern, alle Menschen runter ins Basislager zu bringen.
Er kenne diese tiefen Schluchttäler in Nepal, wo sehr schnell Steinschlag und auch Erdrutsche runterkommen. Er sei auch überzeugt, dass die Toten viel mehr sein werden, weil die Nachrichten erst nach Tagen und Wochen nach Kathmandu in die Hauptstadt kommen.
Die festhängenden Kletterer, angeblich sind 100 Leute oben, könnten im Notfall ausgeflogen werden, sagt Messner. Ein Hubschrauber sei heute in der Lage, in dieser Höhe ohne Probleme zu landen und die Leute auszufliegen. Man wird sehr lange brauchen, alle runter ins Basislager zu bringen. Dann müssen die Sherpa erst den ganzen Eisbruch wieder präparieren mit Seilen und mit Leitern. Es zeigt sich halt, dass diese Form des Tourismus - bis auf den Gipfel des Everest vorgetragen zu werden - im Grunde ein absoluter Unsinn ist. Wenn jemand nicht selber in der Lage ist, sich einen Weg auf den Everest auszudenken und dann raufzusteigen, ohne diesen riesigen Apparat an Helfern, dann soll er was Gescheites machen.
(APA/dpa)