Fertighausbauer Hanlo insolvent

Das steirische Unternehmen will eine Quote von 20 Prozent in zwei Jahren anbieten.

Die steirische Hanlo Fertighaus GmbH mit Sitz in Graz hat am Dienstag Insolvenz angemeldet. Es ist heuer die bisher größte Insolvenz in der Steiermark. 75 Mitarbeiter und rund 40 Häuslbauer sind betroffen.

Hanlo wurde vor 40 Jahren gegründet und gilt als eines der Pionierunternehmen am deutschen Fertighaus-Markt. Nun hat die Firma ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Es wird nach einem strategischen Investor für die Muttergesellschaft gesucht, um den Gläubigern - rund 190 Lieferanten - eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren anzubieten.

Die Ursache für die Insolvenz sei ein zunehmender Verdrängungswettbewerb am österreichischen Markt. Daher musste die Firma Auftragsrückgänge verzeichnen. Hinzu komme, dass Banken weniger Kredite an Häuslbauer vergeben und daher auch weniger Eigenheime gebaut würden. Weiters war das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mit hohen Vorfinanzierungskosten bei zwei Großprojekten - mehrgeschoßiges Wohnbauprojekt im Ausland und eine Wohnsiedlung in Graz - konfrontiert. Bei diesen beiden Bauvorhaben war es durch Unwetter im Frühjahr 2015 zu Verzögerungen gekommen.

Die Passiva zu Verkehrswerten betragen laut Alpenländischen Kreditorenverband unter Ausklammerung der Rückstellungen 21,3 Mio. Euro. Davon entfallen rund 4,8 Mio. Euro auf Bankverbindlichkeiten und etwa 3,8 Mio. Euro auf Lieferantenverbindlichkeiten. Die erhaltenen Anzahlungen betragen rund 7,6 Mio. Euro. Zu Verkehrswerten werden lediglich Aktiva von rund 815.000 angeführt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass mehrere Unternehmensbeteiligungen an verbundenen Unternehmungen mit einem Buchwert von rund 4,8 Mio. Euro auf null berichtigt werden. Auch die Forderungen aus den einzelnen Bauvorhaben dürften abgetreten sein und scheinen daher bei den Aktiva zu Verkehrswerten nicht mehr auf. (APA)

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