Elsner: "Flöttl hat das Bawag-Geld eingesteckt"

(c) REUTERS (LISI NIESNER)
  • Drucken

Der 80-jährige Ex-Banker kämpft um die Wiederaufnahme des Strafverfahrens und seine Rehabilitation.

Wien. Als er 2003 in Pension ging, hat ihm der ÖGB ein Fest ausgerichtet und seine Verdienste gelobt. Was dann passiert ist, hat Helmut Elsner völlig überrascht. „Das Urteil hat mich wie ein Keulenschlag getroffen“, sagt Helmut Elsner, der morgen, Dienstag, 80 Jahre alt wird. Jetzt, nachdem er fünf Jahre seiner zehnjährigen Haftstrafe verbüßt hat, verfolgt er nur mehr ein Ziel: Die Wiederaufnahme des Verfahrens. Den Antrag habe er mit seinem Anwalt Andreas Stranzinger schon eingebracht.

In der Gerichtsverhandlung sei ihm schnell klar geworden, dass mit der Aussage von Wolfgang Flöttl „etwas nicht stimmen kann“, sagt Elsner. Flöttl habe vor Gericht „eine reine Show“ geliefert: Er habe nur die Daten geliefert, die er wollte. Auch dass Flöttls Computer angeblich abgestürzt war und daher keine Unterlagen zur Buchhaltung mehr vorhanden wären, könne niemand glauben, sagt Elsner.

Elsner sieht sich als Opfer von Richterin Claudia Bandion-Ortner – „sie wollte auf meinem Rücken Karriere machen“. Man habe etliche Unterlagen unterdrückt, die eindeutig dazu führen hätten müssen, dass es zu einem Freispruch komme. Der ehemalige Bankchef ist überzeugt, dass Flöttl das Bawag-Geld nicht verspekuliert, sondern eingesteckt hat. „Flöttl hat das Geld der Bawag veruntreut, ja gestohlen, muss ich sagen.“ Laut Elsner vorliegenden Kontoauszügen habe Flöttl sogar Ende 2000 noch über 150 Mio. Dollar verfügt.

„Es geht mir darum, meinen Ruf wiederherzustellen“, sagt Elsner. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Elsner will neuen Bawag-Prozess

Ex-Bawag-General Helmut Elsner (79), wegen Untreue rechtskräftig zu zehn Jahren Haft verurteilt, hat bei Gericht einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens eingebracht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.