Ein Sprecher von Bildungsministerin Schmied verweist auf den parlamentarischen Prozess. Dass sich die Schüler "nie über die Kürzung von freien Tagen freuen", sei "logisch".
Nach dem "Schüler-Streik" vom Freitag: Das Unterrichtsministerium nimmt es zwar "ernst", wenn die Schüler ihren Unmut über die Streichung schulautonomer Tage äußern, Änderungen plant Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP) allerdings nicht. Ein Sprecher Schmieds verwies auf den parlamentarischen Prozess, wo noch Änderungen möglich seien, falls die Bildungssprecher der Regierungsparteien noch Änderungswünsche der Schulpartner einarbeiten wollten.
Die gestern im Gespräch mit Bundesschulsprecher Nico Marchetti von der VP-nahen Schülerunion gefundene Lösung sei "sicher im Interesse von Schülern, Lehrern und Eltern", beharrte man im Unterrichtsministerium auf der Umwandlung von zwei der fünf "neuen" Schultage in Fördertage, an denen die Kinder und Jugendlichen freiwillig in die Schule kommen können. Das entspreche auch der Linie der Regierung in dieser Frage.
Für die Schüler sei es ein Gewinn, dass die Lehrer-Gewerkschaft Unterricht an den ehemals "schulautonomen Tagen" angeboten habe. "Die Schüler können das nützen, um besser gefördert zu werden" und so ihren Bildungserfolg erhöhen, betonte man seitens des Ministeriums. Dass sich die Schüler "nie über die Kürzung von freien Tagen freuen", sei "logisch".
Moralische Unterstützung für ihre Anliegen bekamen die Schüler von den Grünen, der FPÖ und der ÖVP. Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig kritisierte die geplante Änderung bei den schulautonomen Tagen als "zufälliges Ergebnis eines völlig chaotischen Streits". ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon sprach von einem "beeindruckenden Signal der Schüler, sich in ihre eigenen Angelegenheiten einzumischen" und forderte Schmied auf, Fehlstunden von Demonstrationsteilnehmern zu entschuldigen.
Aus Sicht von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wurden die Schüler von der Ministerin im Stich gelassen: Schüler dürften nicht die Leidtragenden sein, nur weil sich Schmied und die Gewerkschaft nicht auf Neuerungen einigen konnten. BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz trat für einen Runden Tisch zur Bildung ein. Schmied ist für ihn nach dem "heillosen Chaos" rücktrittsreif, sie entwickle sich "immer mehr zur Andrea Kdolsky der Regierung Faymann".
(APA)