Kurz verteidigt Treffen mit Ägyptens Autokraten al-Sisi

AM KURZ IN �GYPTEN: KURZ / AL-TAYEB
AM KURZ IN �GYPTEN: KURZ / AL-TAYEB(c) AUSSENMINISTERIUM/DRAGAN TATIC (DRAGAN TATIC)
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Österreichs Außenminister, Sebastian Kurz, zu seinem Besuch in Ägypten: „Was ist unsere Alternative?“

Kairo. „Präsident al-Sisi ist zwar nicht perfekt, aber was ist unsere Alternative?“ Mit diesen Worten verteidigte Österreichs Außenminister Sebastian Kurz nach seiner Ankunft in Ägyptens Hauptstadt Kairo das für heute, Donnerstag, geplante Treffen mit dem ägyptischen Staatspräsidenten und früheren Militärchef. Zur Weigerung des deutschen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert, Staatschef al-Sisi in Berlin zu treffen (siehe Artikel rechts), sagte Kurz, das sei dessen Entscheidung. Das erst am Samstag verhängte Todesurteil für den 2013 gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi von der Muslimbruderschaft wolle er jedenfalls ansprechen.

Treffen mit Flüchtlingen

In Kairo waren unter anderem auch Treffen mit Ägyptens Außenminister, Sameh Shoukry, sowie mit dem koptischen Bischof Moussa geplant. Am Donnerstag reist Kurz weiter in Jordaniens Hauptstadt Amman. Dort ist ein Treffen mit Jordaniens Außenminister, Nasser Judeh, bei einem regionalen Wirtschaftsforum am Toten Meer vorgesehen. Schwerpunktthemen der Reise sind die Flüchtlingskrise und der Kampf gegen den IS. (vier)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2015)

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