Heute sind 83 Millionen Menschen aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus, neun Gouverneure und 900 Bürgermeister zu wählen.
Aufgebrachte Lehrer und Studenten haben bei den Parlaments- und Regionalwahlen in Mexiko mehrere Wahllokale angegriffen. Im Süden des Landes verbrannten Demonstranten am Sonntag Wahlurnen und Stimmzettel. Ihr Protest richtete sich gegen eine Bildungsreform und die aus ihrer Sicht unzureichende Aufklärung der Morde an Dutzenden Studenten des linken Lehrerseminars Ayotzinapa.
"Ayotzi lebt - der Kampf geht weiter", skandierten Vermummte in der Ortschaft Tixtla im Bundesstaat Guerrero. Auf den Straßen schichteten sie Wahlunterlagen auf und steckten sie in Brand. Auch in Ocosingo im Bundesstaat Chiapas verbrannten Demonstranten Wahlurnen und Stimmzettel. Elf Verdächtige wurden festgenommen, wie die Zeitung "El Universal" berichtete.
Im Großteil des Landes sei es allerdings friedlich geblieben und die Wahlen würden ohne Probleme abgehalten, sagte der Leiter der Wahlbehörde, Lorenzo Córdova. Tausende Soldaten und Polizisten sicherten die Abstimmung.
Großwahltag
Neben den 500 Parlamentariern der Abgeordnetenkammer werden neun Gouverneure, knapp 900 Bürgermeister und Regionalparlamente in 15 Bundesstaaten sowie dem Hauptstadtdistrikt gewählt. Die Abstimmung gilt als Stimmungstest zur Mitte der Amtszeit von Staatschef Enrique Pena Nieto. Jüngsten Umfragen zufolge dürfte die Regierungspartei PRI trotz leichter Verluste stärkste Kraft bleiben.
Die Wahllokale schließen in den drei Zeitzonen jeweils um 18 Uhr Ortszeit (zwischen 1 Uhr und 3 Uhr unserer Zeit). Danach werden erste Ergebnisse erwartet.
Stimmungstest an den Wahlurnen
Staatspräsident Enrique Pena Nieto hatte bei seiner Wahl 2012 die Wiederherstellung der Sicherheit im Land versprochen. Für ihn gelten die Abstimmungen am Sonntag als erster wichtiger Stimmungstest an den Wahlurnen.
Der Wahlkampf war schon längere Zeit von Gewalt überschattet. So waren mehrere Kandidaten ermordet worden, außerdem protestierten militante Lehrer tagelang gewaltsam gegen eine Bildungsreform. Auch am Wahltag drohen Ausschreitungen.
(APA/AFP)