Der Iran erwägt eine Verlängerung der Frist für die Atomgespräche. Die Endrunde der Iran-Verhandlungen in Wien stattfinden.
Wien. In einer Woche läuft die Frist für die Atomgespräche aus, und der iranische Chefverhandler, Abbas Araqchi, macht sich bereits Gedanken über die Nachspielzeit. Die Deadline könne bei Bedarf auch verlängert werden. Wichtig sei, dass es ein gutes und für die iranische Bevölkerung akzeptables Abkommen gebe, führte der Vize-Außenminister aus.
Wie „Die Presse“ bereits vergangene Woche erfahren hat, wird die Endrunde der Iran-Verhandlungen in Wien stattfinden. Im Kampf der Konferenzorte hat sich Österreichs Bundeshauptstadt zuletzt gegen Genf durchgesetzt. John Kerry und Javad Zarif, die Außenminister der USA und des Iran, würden wahrscheinlich am Wochenende anreisen, verriet Araqchi.
Am Montag hat sich der diplomatische Brennpunkt kurzfristig nach Luxemburg verlagert. Zarif war zum EU-Außenministerrat geflogen, um sich mit seinen Amtskollegen aus Frankreich (Laurent Fabius), Deutschland (Frank-Walter Steinmeier) und Großbritannien (Philip Hammond) an einen Tisch zu setzen. Auch Araqchi und Helga Schmid, die politische Direktorin des Europäischen Auswärtigen Dienstes, die zuletzt im Palais Coburg am Atomabkommen gefeilt hatten, waren ins Großherzogtum gekommen. In Wien gingen unterdessen die Verhandlungen auf Expertenebene weiter, ab dem Wochenende dann in der großen Elefantenrunde. (cu/APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2015)