Österreich könnte höherer Strompreis drohen

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Deutschland könnte den gemeinsamen Strommarkt mit Österreich beenden. Mehrkosten hierzulande wären die Folge.

Die gemeinsame Preiszone von Strom von Deutschland und Österreich soll in Gefahr sein. Sollte diese tatsächlich fallen sei Berechnungen der E-Wirtschaft zufolge mit 300 Mio. Euro Mehrkosten für Industrie- und Haushaltskunden in Österreich zu rechnen, berichtet die Tageszeitung "Der Standard". Grund wären unter anderem höhere Transaktionskosten über die neuen Strompreiszonen.

Dem "Standard" zufolge dürften sich Vertreter der deutschen Bundesnetzagentur und des deutschen Wirtschaftsministeriums darauf verständigt haben, dass es das Beste für Deutschland wäre, den gemeinsamen Strommarkt mit Österreich zu beenden. Folge wäre eine Kapazitätsbewirtschaftung an der Grenze. Einen Insider zitiert die Zeitung aber dahingehend, dass es logischer wäre, in Deutschland selbst zwei Preiszonen zu errichten. Hierbei gebe es allerdings Schwierigkeiten dies durchzusetzen - also sei die Außengrenze zu Österreich die nächstbeste Lösung.

Überangebot in Deutschland

Durch den rasanten Ausbau von Windparks und Solaranlagen vor allem in Nord- und Ostdeutschland sind die Großhandelspreise für Strom an der Leipziger Börse auf Niveaus gerasselt, die anderswo in Europa nicht gesehen wurden. Grund war und ist das Überangebot an Strom, das insbesondere bei gutem Wind und schönem Wetter extrem sein kann.

Umgelegt auf eine Kilowattstunde (kWh) würden sich die Mehrkosten im Fall einer Extrapreiszone auf 0,46 Cent belaufen, rechnet die Zeitung vor. Die Summe entspricht der Überschlagsrechnung zufolge bei einem Durchschnitts-Strompreis von 7,4 Cent je kWh einer Preissteigerung von gut sechs Prozent.

Die Stromgroßhandelspreise sanken zuletzt an der Leipziger Börse wegen des rasanten Ausbaues von Erneuerbaren Energien in Deutschland. Es gibt Strom-Überangebote wenn es viel Wind oder viel Sonnenschein gibt. Österreich hat durch den gemeinsamen Strommarkt mit Deutschland dadurch verhältnismäßig noch einen Preisvorteil.

>> Artikel im "Standard"

(APA)

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