Die Jihadisten sollen 18 Kinder für Selbstmordattentate eingesetzt haben. Human Rights Watch wirft auch den Kurden Kinder-Rekrutierung vor.
Mehr als 50 Kindersoldaten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sind nach Angaben von Aktivisten seit Jahresbeginn in Syrien getötet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Mittwoch mit, sie habe seit Jänner den Tod von 52 Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren dokumentiert, die die IS-Miliz im Rahmen ihres Programms "Löwenjungen des Kalifats" rekrutiert hatte.
In dem Programm erhalten die Kinder eine intensive religiöse und militärische Ausbildung, wie die oppositionsnahe Organisation in Großbritannien erklärte.
Kindersoldaten auf mehreren Seiten
Seit Jänner rekrutierte die IS-Miliz demnach mehr als 1100 Kinder, von denen 31 im Juli bei Explosionen, Kämpfen oder Luftangriffen getötet worden seien. 18 Kinder seien zudem als Selbstmordattentäter eingesetzt worden, zuletzt insbesondere gegen die kurdischen Milizen. Laut der Beobachtungsstelle, die ihre schwer überprüfbaren Informationen aus einem Netzwerk von Ärzten und Aktivisten in Syrien bezieht, greift die IS-Miliz zunehmend auf Kinder zurück, da seit der Verschärfung der Kontrollen an der türkischen Grenze weniger erwachsene Freiwillige zu ihr gelangen.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warf inzwischen den syrischen Kurdenmilizen vor, trotz eines gegenteiligen Versprechens ebenfalls weiterhin Kindersoldaten einzusetzen. Demnach hätten die Volksverteidigungseinheiten (YPG) im vergangenen Jahr 150 Kindersoldaten demobilisiert, doch würden sie zugleich weiter Mädchen und Buben unter 18 Jahren rekrutieren. "Die YPG haben sich verpflichtet, keine Kinder mehr in den Krieg zu schicken, und sollten dieses Versprechen einhalten", sagte der HRW-Sonderberater Fred Abrahams.
(APA/AFP)