Formel 1: Trauer um Jules Bianchi

21 09 2014 Jules Bianchi FRA Marussia F1 Team MR03 Singapore Grand Prix 18 21 September 2014 PUB
21 09 2014 Jules Bianchi FRA Marussia F1 Team MR03 Singapore Grand Prix 18 21 September 2014 PUB(c) imago/Crash Media Group (imago sportfotodienst)
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Tod des Franzosen alarmiert den so sicher geglaubten Motorsport, Ecclestone fordert Umdenken.

London. Neun Monate nach dem fürchterlichen Unfall beim Formel-1-GP von Japan hat Jules Bianchi seinen letzten Kampf verloren. Der bei dem Horror-Crash in Suzuka schwer am Kopf verletzte Franzose starb in seiner Heimatstadt Nizza. Voller Bestürzung reagierten die Formel1 um Chefvermarkter Bernie Ecclestone und Frankreichs Staatspräsidenten François Hollande auf die Mitteilung der Familie.

Der am 5.Oktober 2014 verunglückte Bianchi lag bis zuletzt im Koma. Er wurde 25 Jahre alt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass das je wieder passiert“, forderte Ecclestone. „Der Sport hat einen der talentiertesten Fahrer dieser Generation verloren“, schrieb der Motorsport-Weltverband FIA.

Bianchi war mit seinem Marussia gegen einen Bergungskran gerast und hatte sich schwere Verletzungen im Gehirn zugezogen. Die Beerdigung soll laut „L'Equipe“ am Dienstag in Nizza stattfinden.

Zwei Jahrzehnte nach dem Tod der Ikone Ayrton Senna am 1.Mai 1994 in Imola und von Roland Ratzenberger am Tag davor trauert die Königsklasse um den 26. Unfalltoten an einem GP-Wochenende seit der WM-Premiere 1950. „Alle wissen, dass das Risiko immer mitfährt“, sagte Niki Lauda. Man verdränge aber die Gefahr bis zur nächsten Tragödie. Und dann werde man wieder auf den Boden zurückgeholt.

„Wir sind am Boden zerstört“

„Die Trauer ist groß. Wir sind am Boden zerstört, Jules nach so einem harten Kampf zu verlieren. Es war ein Privileg, dass er für unser Team gefahren ist“, hat der Rennstall Manor mitgeteilt, der aus Bianchis letztem Team Marussia hervorgegangen ist. Teamchef John Booth nahm mit bewegenden Worten Abschied. „Er hat eine unauslöschliche Spur in unser aller Leben hinterlassen und wird für immer Teil dessen sein, was wir erreicht haben.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2015)

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