WTO: Smartphones und Computer könnten bald billiger werden

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Die Weichen für einen erweiterten Freihandel mit IT-Produkten wurden gestellt. Ohne Zölle könnte die Kosten für Ex- und Importe weltweit ab Mitte 2016 sinken.

Im weltweiten Geschäft mit IT-Produkten könnten ab Mitte 2016 die Kosten für Ex- und Importe erheblich sinken. Für ein entsprechendes Abkommen seien in Genf nach langen Verhandlungen die Weichen gestellt worden, teilte die Welthandelsorganisation (WTO) mit. WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo lud für Freitagmittag zu einer Pressekonferenz ein.

Durch die geplante Erweiterung des "Information Technology Agreement" (ITA) könnten im weltweiten grenzüberschreitenden Handel mit IT-Erzeugnissen, der ein jährliches Gesamtvolumen von rund einer Billion Euro hat, nach Expertenschätzungen hunderte Millionen Euro an Zollabgaben eingespart werden. Es geht um die Zollbefreiung für IT-Produkte um zusätzlich rund 200 Erzeugnisse - von Smartphones über Navigationssysteme bis zu MRT-Geräten der medizinischen Diagnostik. Die sogenannte ITA Expansion ist das erste weltweite Abkommen über die Beseitigung von Zöllen seit 18 Jahren.

WTO legt keine Preise fest

Bei dem Abkommen geht es zwar nicht um die Preisgestaltung, doch durch den Wegfall von Zöllen für IT-Produkte sinken die Kosten von Unternehmen beziehungsweise Exporteuren und Importeuren. Angesichts des starken internationalen Wettbewerbs im IT-Sektor wäre es verwunderlich, wenn solche Einsparungen nicht anteilig an die Verbraucher weitergegeben werden. Produkte wie Mobiltelefone und Laptops könnten billiger werden.

Staatliche Einnahmen durch Zölle werden teils beträchtlich sinken. Das kann schmerzlich sein. Und so manches Unternehmen wird seine Wettbewerbsfähigkeit stärken müssen. Andererseits rechnen WTO-Experten damit, dass Kostensenkungen das Wachstum im IT-Sektor weltweit ankurbeln und damit auch neue Arbeitsplätze entstehen.

Gewinnen könnten Technologie-Riesen wie Texas Instruments, Samsung, Sandisk oder Intel, die besonders viele der künftig zollbefreiten Produkte herstellen. Aber auch kleine Unternehmen - etwa Zulieferer oder Software-Entwickler, oft in ärmeren Ländern - hoffen auf Wachstumschancen.

Das Abkommen soll im Dezember bei der Welthandelskonferenz in Nairobi endgültig abgesegnet werden. Das Abkommen bietet nach WTO-Regeln eine Meistbegünstigungsklausel, so dass es auch alle Staaten nutzen können, die es nicht unterzeichnet haben.

(APA/dpa)

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