Dienstagmorgen wurde ein vierjähriges Mädchen in Wien-Hernals von ihrer Mutter erstochen. Über ihr Motiv schweigt die 38-jährige Frau aber.
Wien. Dienstagmorgen wurde ein vierjähriges Mädchen in einer Gemeindewohnung in Wien-Hernals mit mehreren Messerstichen in den Oberkörper getötet. Die festgenommene und von Anfang an tatverdächtige Mutter hat am Mittwoch in einem Verhör der Polizei gegenüber ein Geständnis abgelegt. Aber: Über ihre Motivlage schweigt sich die 38-Jährige eisern aus.
Der 13 Jahre alte Bruder des Opfers war Ohrenzeuge der Messerattacke geworden, der Vater während der Tat an seinem Arbeitsplatz. Die vierköpfige Familie schien bis Dienstag weder in den Akten der Polizei, noch des Jugendamts auf. Nachbarn schilderten sie als unauffällig. Lediglich bei Wiener Wohnen war die Familie bisher negativ aufgefallen. Wegen nicht bezahlter Miete sollte am Dienstag zum wiederholten Mal versucht werden, sie zu delogieren.
Jugendamt bietet Hilfe
Bei jeder Delogierung, bei der auch Kinder betroffen sind, wird in Wien das Jugendamt informiert. Die Eltern erhalten dann ein schriftliches Unterstützungsangebot. Melden sie sich, finden Gespräche statt, bei denen überlegt wird, wohin die Familie gehen kann, oder überprüft wird, ob alle staatlichen Zuschüsse ausgeschöpft sind. Es steht den betroffenen Familien frei, dieses Angebot anzunehmen oder nicht. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.08.2015)