Rosenkrieg: Neue Munition für Helga Glock

Gaston Glock
Gaston Glock APA
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Seit 2011 bekriegen sich der Waffenproduzent Gaston Glock und seine Ex-Frau an verschiedenen Fronten in Österreich und den USA. Nun will sie sich 900 Millionen Dollar Entschädigung erstreiten.

Im Rechtsstreit um Anteile am Milliardenvermögen des österreichischen Waffenproduzenten Gaston Glock hat seine Ex-Frau nun neue Munition erhalten: Ein US-Berufungsgericht hat entschieden, dass die Anwälte von Helga Glock in einem Schadenersatzprozess in den USA 500.000 Seiten an vertraulichen Firmendokumenten verwenden dürfen, die sie im Zuge des Scheidungsverfahrens in Österreich erhalten haben.

Seit ihrer Scheidung im Jahr 2011 bekriegen sich Gaston (86) und Helga Glock (79) an verschiedenen juristischen Fronten in Österreich und den USA. Dort hat Helga Glock eine Schadenersatzklage gegen ihren Ex-Mann eingebracht, in der sie ihm vorwirft, Hunderte Millionen Dollar vor ihr zu verstecken, die rechtmäßig ihr zustehen würden. Ihre Anwälte berufen sich dabei auf den 1970 verabschiedeten "RICO Act" (Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act), ein Bundesgesetz, das eigentlich die Bekämpfung des organisierten Verbrechens erleichtern sollte.

900 Millionen Euro Entschädigung?

Der dreiköpfige Richtersenat eines Bundesberufungsgerichts in Atlanta habe am Montag entschieden, dass Helga Glock rund 500.000 Seiten an vertraulichen Firmendokumenten der amerikanischen Tochterfirma Glock Inc., an die sie im Zuge des Scheidungsverfahrens in Österreich gelangt war, auch im Schadenersatzverfahren in den USA verwenden darf, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg online.

Sollte Helga Glock das US-Gericht davon überzeugen können, dass sie von ihrem Ex-Mann rechtswidrig um mehrere hundert Millionen Dollar gebracht wurde, stehe ihr nach US-Recht das Dreifache des Streitwerts als Entschädigung zu, berichtete Bloomberg. In Summe könnte es also um rund eine Milliarde US-Dollar (900 Millionen Euro) oder mehr gehen.

Gaston Glock ließ sich 2011 nach 49 Ehejahren von Helga Glock scheiden und heiratete eine mehr als 50 Jahre jüngere Frau. In dem Rosenkrieg geht es aber nicht nur um die Ansprüche am Familienvermögen, das Helga Glock und ihre drei erwachsenen Kinder erheben. Der Ausgang des Rechtsstreits wird auch die Weichen für die Zukunft des Unternehmens nach Gaston Glock stellen.

(APA)

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