Nach fünf Verlusttagen in Folge begibt sich der heimische Leitindex damit auf Erholungskurs
Die Wiener Börse hat am Dienstag im Mittagshandel nach dem deutlichen Kursrutsch vom Vortag weiter Boden gut gemacht. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.286,86 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 79,17 Punkten bzw. 3,59 Prozent.
Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +3,30 Prozent, FTSE/London +2,97 Prozent und CAC-40/Paris +3,41 Prozent.
Nach fünf Verlusttagen in Folge begibt sich der heimische Leitindex damit auf Erholungskurs. Am Vortag sind die Aktienmärkte in Europa und den USA abgestürzt, nachdem ein neuerlicher Kursrutsch an Chinas Börsen Zweifel über die chinesische Konjunktur geschürt hatte. Am Dienstag zeigte sich auch das europäische Umfeld nun einheitlich mit freundlicher Tendenz. Trotz der Kursgewinne befindet sich der ATX noch immer unter dem Freitagsschluss von 2.316,18 Einheiten.
Datenseitig stand das vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklima für Deutschland am Programm. Der diesbezügliche Index hat im August überraschend leicht zugelegt, während Analysten einen Rückgang erwartet hatten. Im Mittelpunkt steht in Wien allerdings die Berichtssaison. Mit Lenzing, Vienna Insurance Group (VIG) und Rosenbauer legten gleich drei im prime market notierte Unternehmen Geschäftszahlen vor.
Die Lenzing-Aktie profitierte am stärksten von der Zahlenvorlage und stand mit einem satten Plus von 12,16 Prozent (auf 61,87 Euro) im Mittagshandel an der ATX-Spitze. Der Faserhersteller hat im ersten Halbjahr 2015 Umsatz sowie Gewinn kräftig gesteigert. Er profitierte von Währungseffekten sowie leicht erhöhten Verkaufsmengen. Das Periodenergebnis hat sich von 15,2 auf 51,6 Mio. Euro mehr als verdreifacht, der Konzernumsatz stieg um 6,2 Prozent auf 955,4 Mio. Euro. Die Analysten der Baader Bank bewerten die Zahlen als "gute Ergebnisse über den Erwartungen". Am Vortag hatte die Lenzing-Aktie noch 7,48 Prozent eingebüßt.
Daneben notierte die VIG-Aktie mit einem Plus von 3,44 Prozent auf 28,56 Euro fester. Der Versicherer hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn und Prämieneinnahmen erzielt. Belastet haben die niedrigen Zinsen. Der Gewinn vor Steuern sank um 16,8 Prozent auf 250,5 Mio. Euro, das Konzernergebnis um 13,7 Prozent auf 192,5 Mio. Euro.
Die Papiere von Rosenbauer wiederum gewannen im Mittagshandel leicht um 0,71 Prozent auf 72,00 Euro, nachdem sie im Minus eröffnet hatten. Der Feuerwehrausstatter hat seinen operativen Gewinn (EBIT) um 10 Prozent auf 21,9 Mio. Euro gesteigert. Das Unternehmen begründet den Anstieg mit besseren Ergebnissen in Nordamerika infolge einer "verbesserten Fertigungsoptimierung".
Abseits der Berichtssaison haben die Analysten der Erste Group die Papiere der RHI von "Accumulate" auf "Buy" hochgestuft. Das Kursziel wurde gleichzeitig von 28,00 Euro auf 23,50 Euro gesenkt. Die Titel der RHI notierten im Mittagshandel mit einem Plus von 3,29 Prozent auf 18,08 Euro.
Daneben bestätigte die Citigroup ihr Anlagevotum "Buy" für die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI), die zuletzt 3,20 Prozent auf 11,94 Euro zulegten.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach 11.35 Uhr bei 2.287,57 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Handelsbeginn bei 2.206,11 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 3,26 Prozent höher bei 1.163,19 Punkten. Im prime market zeigten sich 33 Titel mit höheren Kursen, vier mit tieferen und zwei unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 4.172.716 (Vortag: 4.959.813) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 115,750 (133,23) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 360.326 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 18,50 Mio. Euro entspricht.
(APA)
