US-Open: Djoković muss kämpfen

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Der topgesetzte Serbe steht zum neunten Mal in Folge im Halbfinale der US Open. Serena Williams liegt weiterhin auf Grand-Slam-Kurs.

New York. Es war ein Volley- und Passierballduell in den schwülen Nachtstunden von Flushing Meadows, aus dem Novak Djoković nach 2:39 Stunden als Sieger hervorging. Der 33-jährige spanische Serve-and-Volley-Spezialist Feliciano Lopez hatte Djoković im Viertelfinale der US Open ein unterhaltsames Duell geliefert, bevor das Tiebreak des vierten Satzes die Entscheidung zugunsten des Serben brachte (6:1, 3:6, 6:3, 7:6).

Lopez konnte 28 seiner 41 Serve-and-Volley-Anläufe erfolgreich abschließen. „Er ist einer der wenigen Spieler, der bei erstem und zweitem Aufschlag Serve and Volley spielt“, meinte Djoković. Doch auch der Serbe konterte mit aggressivem Spiel nach vorn und verwandelte 19 seiner 33 Netzangriffe. „Das Match war im vierten Satz völlig offen. Ich bin froh, in vier Sätzen gewonnen zu haben.“

Linkshänder Lopez, Nummer 19 der Welt, war trotz Niederlage zufrieden: „Ich kann mit meiner Leistung gegen die Nummer eins glücklich sein. Ich habe ein tolles Match gespielt. Er war einfach im Tiebreak des vierten Satzes besser.“

Djoković verbesserte seine Saisonbilanz auf 61:5 und steht zum neunten Mal in Folge im Halbfinale der US Open. Dort trifft er am Freitag auf Marin Čilić. Der kroatische Titelverteidiger musste gegen Jo-Wilfried Tsonga nach 2:0-Satzführung und drei vergebenen Matchbällen im vierten Satz über die volle Distanz gehen (6:4, 6:3, 3:6, 6:7, 6:4). Djoković hat im direkten Duell mit Čilić zwar eine makellose Bilanz von 13:0, erwartet aber einen harten Kampf gegen den Vorjahressieger. „Er hat hier zwölf Matches in Folge gewonnen und viel Selbstvertrauen“, meinte Djoković über seinen Freund. „Ich kenne ihn sehr gut. Ich weiß, was ich tun muss.“

Final-Flair als Vorgeschmack

Im Vergleich zum erkämpften 6:2, 1:6, 6:3-Sieg über Schwester Venus wirkt für Serena Williams die heutige Aufgabe gegen Halbfinal-Debütantin Roberta Vinci, 43. der Weltrangliste, nicht wie eine große Herausforderung. Alle vier Vergleiche gegen die 32-jährige Italienerin hat Williams glatt gewonnen.

Gegen Schwester Venus bangte sie bis zum Schluss um den 16. Erfolg im 27. Duell. Bei der innigen Umarmung am Netz lächelte die Verliererin gütig, der Siegerin war die Anspannung im mit knapp 24.000 Zuschauern voll besetzten Arthur Ashe Stadium anzusehen. „Das schwerste Match, das ich seit langer, langer Zeit gespielt habe. Ich habe gegen die beste Freundin gespielt, die härteste Konkurrentin“, erklärte Serena Williams. Das Endspiel-Flair des Schwesternduells war wohl nur ein Vorgeschmack, falls sie am Samstag im Finale stehen sollte und mit dem Kalender-Grand-Slam Tennisgeschichte schreiben kann.


US OPEN VIERTELFINALE

Herren: Novak Djoković (SRB/1) – Feliciano Lopez (ESP/18) 6:1, 3:6, 6:3, 7:6 (2). Marin Čilić (CRO/9) – Jo-Wilfried Tsonga (FRA/19) 6:4, 6:4, 3:6, 6:7 (3), 6:4.

Damen: Serena Williams (USA/1) – Venus Williams (USA/23) 6:2, 1:6, 6:3. Roberta Vinci (ITA) – Kristina Mladenovic (FRA) 6:3, 5:7, 6:4.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2015)

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