DFB-Präsident Wolfgang Niersbach warnt vor vorschnellen Schlüssen zur Rolle von Uefa-Präsident Michel Platini im Fifa-Skandal.
Wolfgang Niersbach, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat davor gewarnt, den ins Zwielicht geratenen Uefa-Präsidenten Michel Platini an den Pranger zu stellen. Es gehöre zu einer seriösen Amtsführung, keine schnellen Vorverurteilungen auszusprechen, sagte der DFB-Boss in der "Frankfurter Rundschau" (Dienstag) und bei Sport1.
Man müsse "erst einmal sehr genau hinschauen, um was es geht und ob hier tatsächlich ein Fehlverhalten vorliegt", betonte Niersbach. Nach der Eröffnung eines Strafverfahrens gegen Fifa-Präsident Joseph Blatter hatten Schweizer Untersuchungsbehörden eine Zahlung an Platini aus dem Jahr 2011 in Höhe von zwei Millionen Franken (1,83 Mio. Euro) öffentlich gemacht. Niersbach machte wiederholt deutlich, dass "wir als DFB eine aktive, transparente Darlegung der Vorgänge erwarten". Dies müsse "vor allem auch im ureigensten Interesse von Platini sein", erklärte Niersbach.
Der Chef der Europäischen Fußball-Union (Uefa), der nach dem Willen der Europäer Blatter beerben soll, sieht in der Entgegennahme der zwei Millionen Franken kein Fehlverhalten. Das Geld habe er rechtmäßig als Honorar für eine Tätigkeit als Angestellter der Fifa erhalten und nach den gesetzlichen Vorschriften deklariert, hatte Platini am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme mitgeteilt.
(APA/dpa)