Handel: Textilkonzerne lassen Federn

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Die Aktien von Zalando und Burberry verloren an der Börse massiv.

Berlin/London. 13 – das war für den Online-Modehändler Zalando und den Luxusgüterhersteller Burberry am Donnerstag keine Glückszahl: Um so viel stürzte jeweils die Aktie ab, nachdem Zalando Verluste gemeldet und Burberry mit dem Umsatz unter den Erwartungen geblieben war.

Hohe Investitionen haben Europas größtem Online-Modehändler im dritten Quartal ein negatives Betriebsergebnis von bis zu 32 Mio. Euro eingebrockt, nach einem knappen Gewinn im Vorjahreszeitraum. „Das dritte Quartal ist in unserem Geschäft von der Marge her das schwierigste“, sagte Zalando-Chef Rubin Ritter.

Ausgaben für den Ausbau der Logistik, für das Marketing für Smartphone- und Tablet-Anwendungen sowie für den früheren Start der Wintersaison sorgten dafür, dass das Unternehmen nun seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr zurückschrauben musste. Die Marge wird maximal bei vier Prozent liegen und nicht bis zu 4,5 Prozent betragen.

Beim Umsatz sollen sich die Investitionen auszahlen. Hier erwartet Zalando ein Plus im Gesamtjahr von bis zu 35 Prozent auf maximal knapp drei Mrd. Euro. Bisher hatte der Onlinehändler ein Wachstum von bis zu 31 Prozent prognostiziert. Der 2008 gegründete Konzern mit 16,4 Millionen Kunden und 9000 Mitarbeitern profitiert vom rasanten Wachstum des Onlinehandels.

Trotz des Kursabsturzes liegt die Zalando-Aktie noch deutlich über dem Ausgabekurs von 21,50 Euro. Die Firma war im vergangenen Herbst an die Börse gegangen.

Raues Geschäft in China

Der Luxuskonzern Burberry bekommt indes den schwächelnden Absatz in China und Hongkong zu spüren. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2015/16 lagen die Einnahmen bei 774 Mio. Pfund (1,05 Mrd. Euro). Analysten hatten im Schnitt 818 Mio. Pfund vorhergesagt. Im zweiten Quartal wuchsen die Umsätze nur um ein Prozent, das ist das langsamste Wachstum in drei Jahren. Für das Gesamtjahr prognostiziert Burberry nun einen Vorsteuergewinn von 445 Mio. Pfund – das ist der Schnitt der von Analysten kürzlich revidierten Prognose. (Bloomberg/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2015)

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