Der deutsche Onlinehändler will Mode innerhalb kürzester Zeit liefern. Ob so auch die Zahlungsmoral der Kunden steigt?
Der Onlineversandhändler Zalando plant eine Zustellung innerhalb einer halben Stunde nach der Bestellung. Das erklärte Vorstandsmitglied Robert Gentz der "Berliner Morgenpost" von Montag. Wie das gehen soll? Ware aus angebundenen lokalen Geschäften soll für Zalando-Kunden verfügbar zu machen. Gentz gibt zu: "Das ist natürlich immer noch sehr sportlich." Derzeit testet Zalando bereits das Angebot "Same Day Delivery"-Angebot in Berlin und Köln. Nicht ganz so schnell verläuft die Zustellung in Österreich. Bei einem Expressversand um 6,90 Euro verspricht Zalando, das Packerl innerhalb von 24 Stunden zu liefern, sofern Vormittags bestellt wird.
"Konsument will, dass wir sein Problem lösen"
Eigene Filialen plant Zalando vorerst nicht. Vorstandsmitglied Gentz definiert sich im Interview viel mehr als "Vermittler". Dem Kunden sei es egal, ob ein Produkt aus dem Zalando-Logistikzentrum kommt, oder aus dem Laden an der Ecke. "Der Konsument kommt zu uns, weil wir sein Problem lösen", so Gentz.
Der Vorstand muss allerdings auch konzernintern einige Probleme lösen: Denn die Zahlungsmoral so mancher Kunden lässt zu wünschen übrig: Zalando hatte heuer mit einer großen Anzahl von systematischen Betrugsfällen zu tun. Und obwohl der Umsatz Zalando heuer stark gestiegen, schrieb der Internethändler im dritten Quartal einen Millionenverlust.
>>> Interview in der "Berliner Morgenpost"
(sk)