Roger Federer verzichtet auf einen Start in Wien und konzentriert sich voll auf sein Heimturnier in Basel. Auch Jürgen Melzer muss passen.
Nach der Zweitrunden-Niederlage beim Masters-1000-Turnier am Dienstag in Shanghai hatte Turnierdirektor Herwig Straka nichts unversucht gelassen, um Roger Federer zu den Erste Bank Open 500 zu lotsen. Doch in der Nacht auf Freitag informierte Federer-Manager Tony Godsick Straka darüber, dass sich der Schweizer Topstar auf sein am 26. Oktober 2015 beginnendes Heimturnier in Basel konzentrieren und demnach nicht in Wien spielen werde.
"Eine Chance war da, aber die Entscheidung von Roger Federer ist nachvollziehbar. In diesem Jahr hatten wir es aufgrund des Termins unmittelbar nach Shanghai besonders schwer, einen der ganz großen Namen nach Wien zu holen. Im nächsten Jahr rücken wir im Kalender eine Woche nach hinten, dadurch ergeben sich mit Sicherheit bessere Möglichkeiten. Wir werden auch intensiv daran arbeiten, um frühzeitig bekannt geben zu können, wer 2016 bei den Erste Bank Open 500 spielen wird. Aber jetzt freuen wir uns einmal auf das heurige Turnier, das eine enorme Dichte an Weltklassespielern und damit die stärkste Besetzung seit vielen Jahren aufweist“, sagte Straka.
Schulter verhindert Melzer-Start
Auch Jürgen Melzer wird die Erste Bank Open nur als Zuschauer erleben: Der 34-Jährige muss wegen seiner verletzten linken Schulter für sein Heimturnier in der Wiener Stadthalle passen. "Ich kann Wien nicht spielen", sagte Melzer. Zwar habe sich der Zustand der in Mitleidenschaft gezogenen Schulter des Linkshänders zuletzt ein bisschen verbessert, aber noch nicht in dem nötigen Ausmaß. Das bedeutet Melzers erst zweites Fehlen beim Stadthallen-Turnier seit 2002. 2013 hatte der Deutsch Wagramer ebenfalls wegen einer Schulterblessur passen müssen.
Ein ganz kurzer Ausflug auf den Platz, - der erste seit dem Grand-Slam-Turnier in New York -, am Donnerstag brachte ihm endgültige Gewissheit. "Ich habe es gestern probiert, aber es geht noch nicht." Darum musste Melzer schweren Herzens auf die Wildcard für das ATP-500-Turnier verzichten. "Natürlich hätte ich gerne gespielt und ich habe wirklich alles probiert", sagte Melzer zur APA. Es mache keinen Sinn, sich mit Schmerzmittel vollzupumpen. Zudem hat Melzer eben seit den US Open kein Match mehr bestritten.
"Es war schön, gestern wieder auf die Kugel zu hauen", ließ Melzer aber erkennen, dass er den Sport immer noch vermisst. Dass er ausgerechnet bei der Premiere des Erste Bank Open in der 500er-Turnier-Kategorie zuschauen muss, tut ihm wohl doppelt weh. "Es ist einfach ein geiles Turnier, es ist mein Heimturnier, so oft werde ich es nicht mehr spielen." Melzer wird aber in der Stadthalle vorbei kommen und auch seinem Bruder zuschauen, für den er am Freitagvormittag noch auf eine der Wildcards hoffte.
(red)