Der Niederösterreicher Lucas Miedler hat sein erstes Match in einem ATP-Tour-Hauptfeld verloren. Auch Dennis Novak scheiterte.
Der Niederösterreicher Lucas Miedler hat sich am Montag bei seiner Premiere in einem Hauptbewerb der ATP-World-Tour gut verkauft. Der 19-Jährige zwang den ehemaligen Weltranglisten-Zehnten Ernests Gulbis in Runde eins des Erste Bank Open in einen dritten Satz, musste sich aber letztlich nach 1:48 Stunden 3:6,6:2,3:6 geschlagen geben. Miedler hatte sich erfolgreich durch die Qualifikation gespielt. Anschließend unterlag auch Dennis Novak. Der 22-Jährige musste sich dem routinierten Tschechen Radek Stepanek 4:6, 3:6 geschlagen geben.
Nach seinen am Wochenende errungenen zwei Erfolgen hatte er gegen Gulbis durchaus Chancen auf den Hattrick. Im dritten Satz fand Miedler in seinem ersten Return-Game einen und im dritten zwei Breakbälle vor, vergab sie aber allesamt. Unmittelbar danach gab er gegen den 27-jährigen Trainingspartner und Stallkollegen seines engeren Landsmanns Dominic Thiem seinen Aufschlag aber zu Null ab. Gulbis gab in Folge kein Game mehr ab.
"Mit meinen ersten zweieinhalb Sätzen war ich zufrieden, ab 3:3 im dritten aber nicht mehr", meinte Miedler dann auch. "Da war ich zu wenig konsequent in der Situation, war zu ungeduldig und wollte zu viel." Gulbis hingegen habe seine Möglichkeit da eiskalt genutzt. "Wenn er die Chance hat, geht er kompromisslos auf den Punkt." Miedler kannte Gulbis von dessen Training in der Südstadt etwas genauer. "Aber gespielt hatte ich gegen ihn noch keinen Punkt."
Im ersten Satz war Miedler vielleicht noch der Respekt vor dem großen Namen anzumerken gewesen. Der jüngste Spieler im Wien-Hauptfeld geriet 1:4 in Rückstand, vermochte nicht mehr zurückzuschlagen. Miedler erkannte aber, dass sein davor seit 13. August bzw. bei fünf Turnieren siegloser Gegner nicht unantastbar war, legte mit einem 3:0 die Basis zum Satzausgleich und fixierte das 1:1 mit einem weiteren Break. Die gänzliche Wende gelang ihm aber nicht.
Gulbis' nächster Gegner ist nicht vor Mittwoch wahrscheinlich der als Nummer drei gesetzte John Isner, gegen den US-Amerikaner wird der Balte trotz seines nunmehrigen Erfolgserlebnis gegen den Weltranglisten-522. einen schweren Stand haben. Nicht weniger als 17 Erstrunden-Niederlagen hat der seit (dem heutigen) Montag nur noch 117. im Ranking heuer bezogen, sein Viertelfinale im August in Montreal war sein klar wertvollstes Ergebnis.
Miedler bezeichnete das Wien-Turnier als seinen Saison-Höhepunkt, nach vergeblichen Versuchen zweimal in Wien und einmal in Kitzbühel hatte er erstmals eine Qualifikation auf der Tour überstanden. "Jetzt geht es für mich wieder zu den Futures", sagte der Muckendorfer. Der baldige Umstieg auf Challenger ist das nächste Ziel. In der Weltrangliste wird Miedler nächste Woche erstmals in den Top 500 stehen. "Das ist ein Traum, 600 bis 700 war für heuer mein Ziel."
(APA)