Tesla plant eine Fabrik in China. Die dortige Regierung fördert Elektroautos im Kampf gegen die Luftverschmutzung.
Tesla schielt nach China. Der US-Elektroautobauer könnte nach Worten von Konzernchef Elon Musk in zwei Jahren mit der Produktion im Reich der Mitte starten. Damit wäre es möglich, die Verkaufspreise der Modelle auf dem weltweit größten Automarkt um ein Drittel zu senken, sagte Musk am Donnerstag auf einer Veranstaltung der Universität Tsinghua. Wo die Fabrik entstehen soll, sagte Musk nicht. Ausländische Investoren müssen mit einem chinesischen Unternehmen zusammenarbeiten, wenn sie in der Volksrepublik produzieren wollen.
Nach Startschwierigkeiten auf dem größten Automarkt der Welt hat Tesla in den ersten neun Monaten des Jahres mehr als 3000 Elektroautos in China verkauft. Die Verkaufszahlen seien ein "sehr guter Fortschritt", teilte das US-Unternehmen am Freitag mit. Im vergangenen Jahr hatte Tesla in China laut Medienberichten etwa 2500 Fahrzeuge verkauft. Mehr als 2000 Autos seien bei den Händlern stehen geblieben.
E-Auto-Anteil in China bei 0,5 Prozent
Der Markt für Elektroautos ist in der Volksrepublik noch relativ klein. Landesweit wurden nach Angaben des chinesischen Automobilhersteller-Verbandes in den ersten neun Monaten des Jahres fast 88.000 mit Strom betriebene Fahrzeuge verkauft. Das ist ein halbes Prozent des gesamten Automarktes.
China will nun Elektroautos vorantreiben. Die Förderung von Elektroautos ist für die Regierung ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Luftverschmutzung. Zudem sieht sie bei dieser jungen Technik für die heimischen Autobauer größere Chancen, zur internationalen Konkurrenz aufzuholen.
Konkurrenz könnte Tesla, das mit seinem vor drei Jahren eingeführten Modell S die Elektroautos der deutschen Premiumhersteller Daimler, BMW und Audi in den Schatten gestellt hat, bald von einem jungen Unternehmen bekommen. Einige Finanzinvestoren und chinesische Internetunternehmen unterstützen derzeit den Aufbau der Firma NextEV, die im kommenden Jahr einen Sportwagen mit Elektroantrieb vorstellen will.
(APA/Reuters)