ORF-Stiftungsrat: Niessl tauscht Kulovits-Rupp aus

Brigitte Kulovits-Rupp
Brigitte Kulovits-RuppAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Nachfolger wird Martin Ivancsics, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Burgenlandkroaten - und ehemals Büroleiter von Landeshauptmann Hans Niessl.

Das Burgenland tauscht seine Vertreterin im Stiftungsrat des ORF aus: Brigitte Kulovits-Rupp, Sprecherin der Arbeiterkammer Burgenland, wird demnächst abberufen und durch Martin Ivancsics ersetzt, wie die "Presse" am Mittwoch erfahren hat. Der 65-Jährige ist Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Burgenlandkroaten und war zehn Jahre lang, zwischen 2000 und 2010, Büroleiter von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

Der eigentliche Anlass für diesen Wechsel liegt schon länger zurück: Kulovits-Rupp hatte im Frühjahr 2014 den SPÖ-"Freundeskreis" im Stiftungsrat verlassen, nachdem sie nicht mehr für den Stiftungsratsvorsitz nominiert worden war. Zum Zug kam dann der Wunschkandidat Werner Faymanns, Dietmar Hoscher, von dem man sagt, dass er für die Wünsche der SPÖ-Spitze empfänglicher ist als Kulovits-Rupp.

Kommunikation "nicht immer einfach"

Martin Ivancsics
Martin Ivancsics (c) APA (JUDITH HELMER)

Aus Niessls Umfeld heißt es nur, dass die Kommunikation mit der 56-Jährigen seit ihrem Bruch mit dem Freundeskreis "nicht immer einfach" gewesen sei. Man hat auch nicht vergessen, dass Kulovits-Rupp die Nebenbeschäftigungen der ORF-Mitarbeiter im Landesstudio Burgenland kritisiert hat - nachdem klar war, dass sie nicht Landesdirektorin wird. Das werfen ihr zumindest ihre Kritiker vor.

Von Ivancsics verspricht sich der Landeshauptmann zum einen eine bessere Zusammenarbeit. Zum anderen soll durch den Burgenland-Kroaten signalisiert werden, dass die Volksgruppen einen hohen Stellenwert im Land haben.

Ivancsics wird sich wohl dem roten Freundeskreis im Stiftungsrat anschließen, was die bürgerliche Mehrheit noch knapper werden lässt. 14 (der 35) Stiftungsräte werden derzeit der ÖVP zugerechnet, zwölf der SPÖ. Mit Ivancsics steht es dann nur noch 14:13.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.