Bayern: Achte Babyleiche entdeckt

Eine Anrainerin hat den Notarzt über die Leichen informiert.
Eine Anrainerin hat den Notarzt über die Leichen informiert.APA/AFP/Nicolas Armer
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Die Polizei fahndet nach einer 45-jährigen Frau. Sie lebte lange in der Wohnung, wo nun die toten Säuglinge entdeckt wurden.

Sie waren in Handtücher und Plastiksackerl gewickelt: Die Polizei hat in einem Haus in Wallenfels, Oberfranken  mehrere Babyleichen gefunden. Zunächst wurden sieben tote Säuglinge entdeckt. Am Freitagnachmittag meldete die Polizei dann den Fund einer achten Babyleiche.

Die Ermittler suchen nun nach einer 45 Jahre alten Frau, wie eine Polizeisprecherin sagte. Sie soll bis vor kurzem in der Wohnung gelebt haben.

Wie die Säuglinge zu Tode kamen, war zunächst völlig unklar. Die Leichen seien in einem schlechten Zustand. Rechtsmedizinische Untersuchungen müssten nun zeigen, ob es möglicherweise noch mehr tote Körper sein könnten.

Anrainerin alarmierte Polizei

Eine Anrainerin hatte am Donnerstagnachmittag den Notruf gewählt, nachdem sie in der Wohnung die sterblichen Überreste eines Säuglings gefunden hatte. Daraufhin entdeckten die Polizisten in einem Zimmer mehrere weitere Leichen. In welchem Verhältnis die Anruferin zu den Hausbewohnern steht, sagte die Polizei zunächst nicht.

Die gesuchte Frau selbst wurde bis zum frühen Freitagnachmittag nicht gefunden. Ob sie als dringend tatverdächtig gilt, wollte die Sprecherin nicht sagen. "Nach ihr wird zumindest gesucht als mögliche Mutter der Kinder." Zu persönlichen Details über die Frau hielt sich die Polizei bedeckt. Zuvor hatten mehrere Medien über das möglicherweise heikle familiäre Umfeld berichtet. Die Sprecherin bestätigte, dass die 45-Jährige offenbar vor einiger Zeit in dem Haus gewohnt hat. Wer sonst noch dort lebt, wollte sie nicht sagen.

Die Körper wurden seit Freitag früh obduziert. Die Untersuchungen der Rechtsmediziner sollen frühestens Anfang nächster Woche Aufschluss darüber geben, wie lange die Kinder bereits tot sind, welches Geschlecht sie haben und woran sie gestorben sind. "Bei sieben sterblichen Überresten von Neugeborenen nimmt das natürlich einige Zeit in Anspruch", sagte die Polizeisprecherin.

Mittlerweile wurde die Ermittlungsgruppe "Schlossberg" gegründet. "Es sind noch sehr viele Personen zu befragen und es erfolgen auch weitere Durchsuchungsmaßnahmen", sagte die Polizeisprecherin. Dabei soll vor allem das Anwesen selbst noch genauer unter die Lupe genommen werden. "Unter Umständen kommen auch noch andere Objekte dazu." Es werde jetzt alles, was möglich sei, so zeitnah wie möglich gemacht.

(APA/dpa)

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