Dollar als Leitwährung weiter umstritten

Hundred dollar bills are seen bundled after being counted at the headquarters of the Korea Exchange B
Hundred dollar bills are seen bundled after being counted at the headquarters of the Korea Exchange B(c) REUTERS (Jo Yong-hak)
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Die "Bric"-Gruppe, die aus den wachsenden Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China besteht, will mehr Einfluss auf die Weltwirtschaft. Sie macht 15 Prozent der Weltwirtschaft aus.

Seit Wochen steht der Dollar als Reservewährung besonders im Visier von Russland und China. Beide Länder sitzen auf großen Mengen der US-Währung. Nun treffen die Schwellenländer der Gruppe "BRIC" (Brasilien, Russland, Indien und China) in Russland zusammen, um zu besprechen, wie sie ihren wirtschaftlichen Einfluß bzw. ihre politische Macht ausbauen können.

Offiziell ist die Diskussion um eine neue weltweite Reservewährungen nur am Rande ein Thema beim ersten Gipfel der vier größten Schwellenländer. Die BRIC-Staaten wollten über die geplante Reform der internationalen Finanzinstitutionen beraten, sagte ein hochrangiger russischer Regierungsberater am Sonntagabend. "Wir werden kaum über die neuen Reservewährungen sprechen", sagte Sergej Prichodko.

Dabei hatte die Regierung in Moskau erst unlängst eine größere Unabhängigkeit der internationalen Finanzsysteme vom Dollar gefordert und den russischen Rubel sowie den chinesischen Yuan als Reservewährungen ins Gespräch gebracht.

Die vier Schwellenländer wollen mit der Kooperation als BRIC-Gruppe ihren internationalen Einfluss stärken. Am Dienstag kommen Vertreter der Länder im russischen Jekaterinburg zusammen. Bei der Vorbereitung dieses Gipfels wurde im Mai in Moskau darüber beraten, wie sehr die Rolle des Dollar als dominierende Reservewährung zur weltweiten Instabilität der Finanzmärkte beigetragen hat.

Der Begriff BRIC für Brasilien, Russland, Indien und China wurde zuerst 2001 von dem Goldman-Sachs-Ökonomen Jim O'Neill geprägt, der damit den wachsenden Einfluss der Schwellenländer beschrieb. Die BRIC-Länder machen derzeit 15 Prozent der Weltwirtschaft aus. Nach Goldman-Sachs-Prognosen könnten sie zusammen in 20 Jahren mit ihrer gemeinsamen Wirtschaftskraft aber die sieben wichtigsten Industriestaaten (G-7) in den Schatten stellen.

(Ag./mad)

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