Triathlet Hempel Doping-Lieferant von Kohl?

Hannes Hempel
Hannes Hempel(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Walter Luger)
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Laut einer österreichischen Tageszeitung hat der Ex-Radprofi gestanden, von Hempel ein Dopingmittel bekommen zu haben. Staatsanwaltschafts-Sprecher Jarosch bestätigte dies, Hempels Anwalt dementiert.

Laut einem Bericht des "Kurier" (Dienstag-Ausgabe) ist der gedopte österreichische Radprofi Bernhard Kohl vom Triathleten und Ex-Radprofi Hannes Hempel mit dem Dopingmittel CERA versorgt worden. Demnach hätte der Dritte der Tour de France 2008 den Doping-Ermittlern gestanden, das Epo-Produkt von Hempel bezogen zu haben. Staatsanwaltschafts-Sprecher Gerhard Jarosch bestätigte gegenüber der Zeitung diese Angaben. "Bernhard Kohl hat von Hannes Hempel einmal das Epo-Mittel CERA bekommen. Vor der Tour de France 2008", wurde Jarosch im "Kurier" zitiert.

Hempels Anwalt Herwig Hasslacher wies die Vorwürfe entschieden zurück. "Hannes Hempel hat weder gedopt, noch jemals etwas beschafft oder an irgendjemanden weitergegeben." Er, Hasslacher, habe sich mehrmals vergewissert, dass sein Mandant "niemals mit Doping zu tun hatte". Und überhaupt sei dies alles "ungeheuerlich", sagte Hasslacher dem "Kurier".

Erst am 29. Mai hatte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein Strafverfahren gegen den 35-jährigen Hempel im Zusammenhang mit dem Bestechungs-Strafverfahren gegen die Triathletin Lisa Hütthaler eingestellt. Sowohl vor der NADA als auch der Staatsanwaltschaft hatte Hütthaler sinngemäß behauptet, Hempel habe sie auf die Idee gebracht, 50.000 Euro für die Vertuschung einer positiven Doping-Probe anzubieten, weil bei ihm zwei Bestechungsversuche in Seibersdorf funktioniert hätten.

Hannes Hempel hatte bei einer Einvernahme vor den Behörden zugegeben, ein CERA-Präparat an Kohl übergeben zu haben. Nach Angaben seines Anwalts Herwig Hasslacher in der ORF-TV-Sportsendung am Montagabend hat der Ex-Radprofi und Triathlet aus Kärnten dieses Geständnis aber widerrufen. "Es bestand eine große psychische Belastungssituation, er hätte alles unterschrieben, was man ihm vorgelegt hätte", erklärte Hasslacher in dem TV-Interview. Laut Hempel sei dieses Geständnis kein Geständnis gewesen, sagte der Anwalt.

(APA)

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