Rektorenchefin: Seidler oder Hammerschmid

(c) Die Presse (Gabriele Paar)
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Am kommenden Montag wird die neue Spitze der Uniko gewählt. Zwei Frauen treten an.

Wien. Eines ist schon jetzt klar: Die heimischen Universitäten werden in den kommenden zwei Jahren von einer Frau vertreten. Zur Wahl der neuen Spitze der Universitätenkonferenz (Uniko) kommenden Montag treten zwei Rektorinnen an, wie der scheidende Rektorenchef, Heinrich Schmidinger, gegenüber der „Presse“ gesagt hat: Sabine Seidler, seit 2011 Rektorin der Technischen Universität (TU) Wien, und Sonja Hammerschmid, die seit 2010 an der Spitze der Veterinärmedizinischen Universität steht.

Für Hammerschmid (47) ist es bereits der zweite Versuch: Sie war vor zwei Jahren gegen Uni-Salzburg-Rektor Schmidinger angetreten, nachdem dessen erste Amtszeit abgelaufen war. Damals kam sie – dem Vernehmen nach knapp– nicht zum Zug. Die Molekularbiologin war nach der inzwischen verstorbenen Ingela Bruner an der Boku die zweite Frau an der Spitze einer österreichischen Universität.

Die gebürtige Deutsche Seidler ist die erste Rektorin an einer technischen Universität in Österreich. Die 54-jährige Werkstoffwissenschaftlerin war zuvor als erste Professorin an die TU berufen worden, ab 2007 fungierte sie als Vizerektorin für Forschung an der TU Wien.

Seidler oder Hammerschmid wird die erste Frau an der Spitze der Universitätenkonferenz sein. Der Verein vertritt die 21 öffentlichen österreichischen Universitäten (mit Ausnahme der Donau-Uni Krems) bei Belangen, die alle Unis angehen, gegenüber dem Ministerium und nach außen.

Acht Unis in Frauenhand

Frauen haben an den Universitäten in den vergangenen Jahren stark aufgeholt: Nachdem mit Ingela Bruner erst 2008 die erste Frau zur Rektorin gewählt wurde, werden inzwischen acht der 22 öffentlichen Unis von Frauen geführt. Zuletzt traten Edeltraud Hanappi-Egger an der Wiener Wirtschaftsuniversität und Ulrike Sych an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ihren Job an.

Neben diesen beiden, der TU Wien sowie der Vetmed ebenfalls in Frauenhand: die Universität Graz (Christa Neuper), die Kunst-Uni Graz (Elisabeth Freismuth), die Akademie der bildenden Künste Wien (Eva Blimlinger), die Med-Uni Innsbruck (Helga Fritsch). (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2015)

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